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Hoffnung im Kampf gegen Hausärztemangel in Thüringen

Ärztemangel ist seit langem Thema in Thüringen. Nun scheint es aber wieder Hoffnung zu geben. Hausärztemangel scheint in Thüringen kein Thema mehr zu sein.

Ärztemangel ist seit langem Thema in Thüringen. Nun scheint es aber wieder Hoffnung zu geben.

Hausärztemangel scheint in Thüringen kein Thema mehr zu sein. Die Kassenärztliche Vereinigung jedenfalls gibt Entwarnung: Inzwischen fänden 98 Prozent der in den Ruhestand gehenden niedergelassenen Ärzte einen Nachfolger, teilte die KV am Donnerstag in Weimar mit. Das zuletzt bundesweit diskutierte Krisenszenario, wonach jeder zweite Arztsitz auf dem Land nicht nachbesetzt werden könne, treffe für Thüringen definitiv nicht zu, sagte die KV-Vorsitzende Annette Rommel. “Das Netz an Hausarztpraxen in Thüringen ist dichter als das Schulnetz oder das Netz an Polizeidienststellen.”

Auch aus Sicht gesetzlicher Krankenkassen ist die ärztliche Grundversorgung auf dem Land sichergestellt. “Wir haben immer vor Untergangsszenarien gewarnt, denn schon frühzeitig hat die KV gemeinsam mit den Krankenkassen mit gezielten Maßnahmen gegengesteuert”, erklärte die Barmer GEK am Donnerstag. In Thüringen wurde in den vergangenen Jahren ein umfangreiches Paket zur Förderung des ärztlichen Nachwuchses aufgelegt. Dazu gehören unter anderem Stipendien für angehende Allgemeinmediziner und Augenärzte und Zuschüsse für Praxisgründer.

Zudem stiegen die Ärztehonorare kontinuierlich. Thüringer Mediziner gehören nach den alljährlichen Honorarberichten der Kassenärztlichen Bundesvereinigung zu den Top-Verdienern der Branche. Um ländliche Standorte für Ärzte attraktiv zu machen, bedürfe es aber auch einer gewissen Infrastruktur, betonte Rommel. Dazu gehörten Kita-Plätze, Schulen und schnelles Internet.

Nach KV-Angaben ist die Zahl der unbesetzten Hausarztsitze seit 2013 von 75 auf 55 gesunken. In Thüringen praktizieren derzeit 564 klassische Landärzte in 318 Haupt- und 80 Filialpraxen. Die Entfernung zur nächstgelegenen Arztpraxis beträgt für die Thüringer laut Ärztevereinigung demnach höchstens zehn Kilometer.

Thüringer klagen allerdings immer wieder darüber, dass hochbelastete Hausarztpraxen keine neuen Patienten aufnehmen. Thüringer Hausärzte hätten im Schnitt ein Drittel mehr Patienten als im Bundesdurchschnitt zu versorgen, begründete Rommel. Grund sei der höhere Bevölkerungsanteil älterer Menschen – mit den damit verbundenen Gesundheitsproblemen.

Auch sehr lange Wartezeiten auf Augenarzttermine geben immer wieder Grund zur Kritik. In besonders gravierenden Fällen kann die KV Praxen zur Aufnahme neuer Patienten verpflichten. Solche “Zwangszuweisungen” hat es den Angaben zufolge zwischen 2012 und 2014 in 119 Fällen gegeben. Seit Jahresbeginn gibt es zudem eine Servicestelle zur Vermittlung von Facharztterminen für Kassenpatienten. Sie hat im ersten Halbjahr unter anderem 386 Augenarzt-, 439 Neurologen- und 145 Kardiologentermine vermittelt.