Die für Ende September angekündigte Schließung der 28 hessischen Impfzentren ist nach Einschätzung des Hausärzteverbandes "vollständig unproblematisch" für die Praxen. Man begrüße es, wenn die Corona-Schutzimpfungen den Händen der niedergelassenen Kolleginnen und Kollegen, egal welcher Fachrichtung, übergeben werden, sagte Armin Beck, der erste Vorsitzende des Hausärzteverbandes Hessen. So gebe es keine Doppelstrukturen und weniger Durcheinander. Es sei einfacher, das in den "bewährten Händen" zu lassen und für die Praxen auch leistbar: "Wir impfen ja auch Grippeimpfstoff, da kommt auch keiner und macht das für uns."
Corona-Schutzimpfungen werden in Hessen bislang in den Impfzentren des Landes, in Arztpraxen oder durch Betriebsärzte durchgeführt. Die Landesregierung hat per Kabinettsbeschluss die Schließung der Zentren für Ende September festgelegt. Dort wurden zuletzt vereinbarte Termine für eine Spritze gegen das Virus vermehrt nicht wahrgenommen oder weniger gebucht.
Nachlassende Impfbereitschaft bemerken auch die Hausärzte: "Das ist tatsächlich ein Problem, das wir mittlerweile überall haben", berichtete Beck. Einen Run wie vor wenigen Monaten gebe es nicht mehr. Wenn seine Hofheimer Praxis jetzt 100 Dosen in der Woche verabreiche, sei das viel. Sonst seien es immer über 200 gewesen. Hessens Gesundheitsminister Kai Klose (Grüne) wollte am Mittwochnachmittag gemeinsam mit Innenminister Peter Beuth (CDU) und dem Vorstandsvorsitzenden der Kassenärztlichen Vereinigung Hessen, Frank Dastych, über die Weiterentwicklung der hessischen Impfstrategie informieren.