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Hauptstadtkongress will Impulse für digitale Revolution in der Gesundheitsbranche geben

Drei Tage lang diskutieren 8.000 Entscheider aus Gesundheitspolitik und Gesundheitswirtschaft ab heute auf dem “Hauptstadtkongress Medizin und Gesundheit 2015″ neue Entwicklungen in Med

Drei Tage lang diskutieren 8.000 Entscheider aus Gesundheitspolitik und Gesundheitswirtschaft ab heute auf dem “Hauptstadtkongress Medizin und Gesundheit 2015″ neue Entwicklungen in Medizin und Versorgung.

Schwerpunkt der rund 180 Einzelveranstaltungen sind vor allem Chancen und Risiken der Digitalisierung in der Medizin. Passend dazu hat Bundesgesundheitsminister Hermann Gröhe (CDU) eindringlich an alle Beteiligten im Gesundheitswesen appelliert bei der Umsetzung von eHealth-Projekten “Dampf zu machen”. Besonders die lange Geschichte der Gesundheitskarte sei kein Ruhmesblatt, so dass er gerade hier weitere Verbesserungen verspricht.

Gröhe kritisierte die Vernetzung im deutschen Gesundheitswesen als “Gesundheit 1.0”, da einerseits viele Daten bereits digital vorlägen, dann aber “per Fax und per Post” zwischen den Leistungserbringern ausgetauscht würden. Es gebe ein “erhebliches Vernetzungsproblem”. Er erwarte deshalb, dass der bereits um ein Jahr verschobene Testbetrieb eines neuartigen Datennetzes zwischen rund 1.000 Arztpraxen, Krankenkassen, Apotheken und Krankenhäusern nun wie zugesagt im November beginne.

Vernetzungsprobleme beenden

Der Hauptstadtkongress beschäftigt sich insbesondere mit den Anforderungen einer modernen Medizin, in der sich beispielsweise diagnostische Daten in Echtzeit aus dem Alltagsleben von Patienten in telemedizinische Netzwerke übertragen lassen – eine Revolution für Therapie und Prävention. Die Dokumentation des individuellen Genoms in elektronischen Patientenakten wird es erlauben, immer exakter Krankheitsursachen zu identifizieren oder die Wirksamkeit von Medikamenten vorherzusagen. 3D-Drucker könnten gar funktionierende Organe herstellen – und damit die Transplantationsmedizin sukzessive von ihrem Ressourcenproblem befreien.

“Wir werden uns nicht nur mit der technologischen Revolution, sondern auch mit den gesellschaftlichen Implikationen beschäftigen. Wir müssen alles tun, damit die großartigen technischen Entwicklungen auch wirklich den Patienten zugutekommen. Es gibt kaum einen Bereich, wo so viele Daten erzeugt werden und wo die Daten so sensibel sind”, so Kongresspräsident Ulf Fink.

Der Kongress nimmt sich einer breiten Palette von Fragestellungen an, wie etwa: Hat es Aussicht auf Erfolg, dass die Staatschefs bei den G7-Gipfeln versuchen, die bedenklich ins Stocken geratene Entwicklung neuer Antibiotika gegen resistente Problemkeime voranzutreiben? Wie kann sichergestellt werden, dass Gesundheitswirtschaft und Politik trotz knapper Ressourcen kluge und vorausschauende  Investitionsentscheidungen treffen? Welchen Nutzen können China und Deutschland aus verstärkter Zusammenarbeit ihrer Gesundheitssysteme ziehen – vor allem vor dem Hintergrund sehr unterschiedlicher Versorgungsqualität? Was können Politik und Gesundheitswesen dafür tun, dass von der Verpflegung in Kindertagesstädten, über die Gastronomie städtischer Fußgängerzonen bis hin zur Werbung gesunde Ernährung mehr Berücksichtigung findet?