Menschen, die länger als zehn Stunden täglich arbeiten, haben ein deutlich erhöhtes Schlaganfallrisiko, so eine aktuelle Studie aus Frankreich. Neben Büroangestellten bilden ÄrztInnen und Ärzte aufgrund von Überstunden und Mehrbelastung eine durchaus relevante Risikogruppe.
Menschen, die am Tag sehr lange arbeiten und dies bereits seit 10 Jahren oder mehr so durchführen, haben einer aktuellen französischen Studie zufolge ein um etwa 45% höheres Schlaganfallrisiko.
Grundlage waren die Daten von 143.592 Menschen einer französischen, populationsbasierten Kohorte, der sogenannten CONSTANCES. Lange Arbeitstage definiert die ForscherInnen als Schichten von zehn oder mehr Stunden amund dies für mindestens 50 Tage im Jahr. Kardiovaskuläre Risikofaktoren und frühere Schlaganfälle erfassten die MedizinerInnen während anamnestischer Interviews mit den PatientInnen.
Insgesamt erlitten während des Studienzeitraums 1.224 TeilnehmerInnen einen Schlaganfall. Die Studie zeigte eindrucksvoll, dass Menschen, die täglich sehr lange arbeiten, ein um etwa 29% höheres Schlaganfallrisiko hatten. Bestand diese Situation indes seit 10 Jahren fortwährend, stieg das Risiko für Schlaganfälle sogar auf 45%. Interessanterweise unterschied sich dieser Effekt nicht zwischen den Geschlechtern. Am stärksten scheinen der Studie zufolge Büro- bzw. Verwaltungsangestellte unter dem 50. Lebensjahr betroffen zu sein.
Viele Gesundheitsdienstleister haben Arbeitstage, die deutlich länger sind als in anderen Berufszweigen üblich und sind somit ebenfalls einem erhöhten Schlaganfallrisiko ausgesetzt. Die StudienauorInnen raten daher den KollegInnen / PatientInnen die eigene Arbeit effizienter zu gestalten und auch die Entspannung nach getaner Arbeit nicht zu vernachlässigen.
Quelle: Fadel M et al., Association Between Reported Long Working Hours and History of Stroke in the CONSTANCES Cohort. Stroke 2019; doi:10.1161/STROKEAHA.119.025454