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Gröhe will zielgenauen Einsatz von Antibiotika fördern

Antibiotika gehören zu den schärfsten Waffen der Medizin. Doch ihre Wirksamkeit lässt nach: Immer mehr Bakterien werden resistent gegen gleich mehrere dieser Medikamente.

Antibiotika gehören zu den schärfsten Waffen der Medizin. Doch ihre Wirksamkeit lässt nach: Immer mehr Bakterien werden resistent gegen gleich mehrere dieser Medikamente. Die Bundesregierung will die Ärzte in die Pflicht nehmen.

Als Maßnahme gegen zunehmende Resistenzen will die Bundesregierung die leichtfertige Verschreibung von Antibiotika an Patienten eindämmen. Gesundheitsminister Hermann Gröhe (CDU) sagte den Zeitungen der Funke Mediengruppe (Samstag), er wolle “den zielgenauen Einsatz mit Antibiotika fördern”. Zu diesem Zweck sehe ein geplantes neues Gesetz zur Arzneimittelversorgung vor, den Ärzten diagnostische Verfahren besser zu vergüten.

“Ärztinnen und Ärzten sollen so in die Lage versetzt werden, schnell und qualitätsgesichert in der Praxis festzustellen, welche Behandlung für den Patienten die richtige ist”, sagte Gröhe. Experten warnen seit langem, dass die Zahl der gegen Antibiotika resistenten Bakterien zunimmt. Es wird unter anderem kritisiert, dass zu häufig Antibiotika bei banalen Krankheiten eingesetzt werden.

Das Gesundheitsministerium beklagt seit langem einen Mangel an diagnostischen Schnelltest-Methoden zur Identifizierung von resistenten Erregern. Solche Testsysteme stünden nicht in
ausreichendem Maß zur Verfügung.

Jedes Jahr sterben nach Schätzungen Tausende Menschen in Deutschland an Infektionen durch multiresistente Bakterien. Gegen diese “Superkeime” helfen viele Antibiotika nur noch schlecht oder gar nicht mehr, die Erreger sind resistent geworden. Hauptgrund ist, dass Antibiotika zu häufig und unsachgemäß eingesetzt werden – in der Humanmedizin und der Tierzucht.