Bundesgesundheitsminister Hermann Gröhe (CDU) sagte am Donnerstag in Berlin, in zehn Jahren sei beim Ausbau der sogenannten Palliativversorgung viel erreicht. Aber damit sei die Arbeit noch nicht getan. Grundsätzlich sei auch in der Fläche ausreichend Fachpersonal vorhanden, allerdings funktioniere die Zusammenarbeit in den einzelnen Betreuungsteams noch nicht richtig. Häufig würden aber auch die betroffenen Bürger, in deren Familie jemand im Sterben liege, die Betreuungsangebote nicht kennen.
Forschungsministerin Johanna Wanka (CDU) kündigte bei einem Besuch der Palliativstation der Charité in Berlin an, dass im Dezember ein Forschungsprogramm speziell für die Palliativmedizin ausgeschrieben werde. Dies sei ein erster Schritt, auch um mehr Nachwuchswissenschaftler für diesen Bereich zu interessieren.
Der Direktor des Tumorzentrums an der Charité, Bernd Dörken, sagte bei dem Besuch, Deutschland könne sich zwar bei der Tumorforschung international durchaus sehen lassen. Doch bei der Palliativmedizin, der Versorgung strebender Menschen, liege man hinten. Hier seien die angelsächsischen Länder in Forschung und Versorgung wesentlich weiter.
Der Bundestag hatte in der vergangenen Woche das Gesetz von Gröhe zum Ausbau der Hospiz- und Palliativmedizin verabschiedet. Für flächendeckenden Ausbau und verbesserte Leistungen sollen die gesetzlichen Krankenkassen voraussichtlich 200 bis 300 Millionen Euro zusätzlich ausgeben.
Text und Foto: dpa /fw