Erkältungskrankheiten und die Grippewelle sind in Niedersachsen und Nordrhein-Westfalen weiter auf dem Vormarsch. Besonders Kinder sind derzeit stark von Erkältungen betroffen und fehlen in Schulen oder Kindergärten. Aus 27 von 40 Landkreisen seien hohe oder sehr hohe Krankenzahlen gemeldet, sagte am Mittwoch ein Sprecher des Landesgesundheitsamtes (LGA) in Hannover.
Nahezu unverändert stark ist die Ausbreitung des Grippevirus H1N1, der auch Schweinegrippe genannt wird. Der Virus sei in Niedersachsen 92 mal in 177 laborbestätigten Grippefällen bestätigt. “Wir hatten in dieser Saison aber schon höhere Zahlen, der Anteil ist also etwas zurückgegangen”, sagte der Sprecher.
Das Landesgesundheitsamt wertet Proben aus Arztpraxen in ganz Niedersachsen aus und hat bei etwa einem Drittel Grippeviren (Influenza) nachgewiesen. “Davon sind etwas 70 Prozent H1N1-Viren”, sagte LGA-Sprecher Holger Scharlach. Schwerere Verläufe sind vor allem bei jüngeren und nicht geimpften Patienten bekanntgeworden. Bei älteren und geimpften Menschen gilt das Immunsystem als stabiler.
Zwei Influenza-Todesfälle sind bisher nach LGA-Angaben durch Labore bestätigt. Diese Erkrankungen führten häufig nicht unmittelbar, sondern in Verbindung mit anderen Grunderkrankungen zum Tode. Die tatsächliche Zahl direkt oder indirekt durch Influenza verursachter Todesfälle lasse sich erst nach Ende der Grippesaison feststellen.
Auch im bevölkerungsreichsten Bundesland Nordrhein-Westfalen hat die Grippe-Welle einen neuen Höchststand für diesen Winter erreicht. Das geht aus Zahlen hervor, die das Robert Koch-Institut am Mittwoch veröffentlich hat. Der Index für Influenza-Erkrankungen lag für Nordrhein-Westfalen bei 184 und damit deutlich über dem bundesweiten Wert von 160. Das ist ein deutlicher Anstieg im Vergleich zur Vorwoche. Zuletzt lag der Wert für Deutschland bei 146 und der für NRW bei 155. Der Bericht stützt sich auf die Daten mehrerer Hundert Arztpraxen, die jede Woche die Zahl der registrierten Neuerkrankungen zuliefern.
Text: dpa /fw
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