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Gibt es bald eine Gentherapie gegen graue Haare?

Das Gen IRF4 beeinflusst die Produktion und Lagerung von Melanin; wenig Melanin führt zu grauen Haaren. Graue Haare werden oftmals mit einem hohen Alter assoziiert, es gibt jedoch Menschen, denen s

Das Gen IRF4 beeinflusst die Produktion und Lagerung von Melanin; wenig Melanin führt zu grauen Haaren.

Graue Haare werden oftmals mit einem hohen Alter assoziiert, es gibt jedoch Menschen, denen schon im Alter von 20 Jahren die ersten grauen Haare wachsen. Häufig werden hier Umweltfaktoren und Stress als Verursacher genannt; spielt die Genetik auch eine wichtige Rolle?

Am University College London wurde nun im Rahmen einer Studie (DOI:10.1038/ncomms10815) bestätigt, dass graue Haare auf genetische Komponenten zurückzuführen sind. Die Studie umfasste 6.000 Menschen aus Lateinamerika und beabsichtigte, neue Gene zu entdecken, die mit der Haarfarbe, Haardichte, Haartyp und dem Ergrauen in Verbindung gebracht werden.

“Wir wussten bereits, dass einige Gene in der Bestimmung der Haarfarbe und auch im Haarausfall involviert sind, nun wurden erstmals Gene identifiziert, die mit dem Ergrauen zusammenhängen”, gibt Studienautor Dr. Kaustubh Adhikari bekannt.

“Das war nur möglich, weil wir viele verschiedenartige Menschen analysiert haben, was so bisher noch nicht geschehen ist. Die Ergebnisse haben Potential im Bereich der Forensik und auch in der Kosmetik, gerade weil wir nun unser Wissen darüber erweitert haben, wie Gene unser Äußeres beeinflussen”, fügt Adhikari hinzu.

Wenn ermittelt wird, wie das Ergrauen der Haare durch IRF4 beeinflusst wird, könnte dies Vorteile in der Kosmetik nach sich ziehen; der Prozess des Ergrauens würde geblockt oder zumindest verlangsamt. Künftig könnte dies eine nachhaltige Lösung sein und Haarfärbemittel ablösen, die ohnehin im Verdacht stehen, die Haarstruktur zu beschädigen.

Text: Daniela Feinhals

Foto: Chutima Chaochaiya / Shutterstock