“Im Alter der Pubertät hat man im Grunde genommen nicht so Bock drauf zu tun, was die Eltern einem sagen”, sagte Huml bei der Vorstellung des Modellprojekts “Dein Ticket zur J1” in Bamberg am Freitag. “Aber gleichzeitig ist in dem Alter so viel Veränderung da, dass es gut ist, wenn man mal mit einem Arzt drüber sprechen kann.” Doch es gingen bisher zu wenige Kinder und Jugendliche zu der Kontrolle – auch weil nur wenige die Untersuchung kennen.
In drei ausgewählten Landkreisen soll deshalb getestet werden, wie mehr 12- bis 14-Jährige erreicht werden können. Im Kreis Mühldorf am Inn werden die Kinder schriftlich an die Untersuchung erinnert, in Amberg-Sulzbach von Gesundheitsämtern bei der Durchsicht der Impfbücher angesprochen und in Rhön-Grabfeld beide Wege genutzt.
Die Ergebnisse sollen in der zweiten Jahreshälfte 2017 vorliegen. Das Projekt, geleitet von Uta Nennstiel-Ratzel vom Bayerischen Landesamt für Gesundheit und Lebensmittelsicherheit, soll die Kinder über einen Videoclip, eine Website und einen Infoflyer erreichen.
In Bayern leben dem Ministerium zufolge rund 390 000 Kinder im entsprechenden Alter, knapp 39 Prozent von ihnen nehmen an der Untersuchung teil. Bei jüngeren Kindern seien es mehr als 90 Prozent. Bei der J1 werden der allgemeine Gesundheitszustand, die Wachstumsentwicklung, die Organe, das Skelett und auch der Impfstatus kontrolliert. Zudem fragen die Ärzte nach psychischen Belastungen.
Text: dpa /fw
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