In Sachsen-Anhalt werden wieder mehr Kinder geboren und nur wenige Frauen bleiben ohne Nachwuchs. So weit die Statistik. Allerdings gibt es regionale Unterschiede.
Die Zahl der Geburten hat in Sachsen-Anhalt weiter zugenommen. Im ersten Halbjahr 2016 kamen 8633 Kinder zur Welt. Das waren 269 oder 3,2 Prozent mehr als im Vorjahreszeitraum, wie das Statistische Landesamt am Mittwoch in Halle mitteilte. Auch 2014 habe es bereits einen Anstieg gegeben. Im bundesweiten Vergleich bleiben in Sachsen-Anhalt besonders wenige Frauen kinderlos. Im vergangenen Jahr lag die Kinderlosenquote bei Frauen im Alter von 45 und 49 Jahren bei 13 Prozent. Bundesweit bleiben nach Angaben des Statistischen Bundesamtes vom Mittwoch etwa 20 Prozent der Frauen "endgültig kinderlos".
Der langjährige Trend zur Kinderlosigkeit ist damit den Daten zufolge offenbar gestoppt. Dazu habe "nicht zuletzt die Verbesserung der Bedingungen für die Vereinbarkeit von Beruf und Familie, vor allem durch den Ausbau der Kinderbetreuung, beigetragen", hieß es vonseiten der Behörde. Lange Zeit hatte sich die endgültige Kinderlosigkeit in Deutschland stetig vergrößert - von 11 Prozent bei den 1937 geborenen Frauen bis 21 Prozent beim Jahrgang 1967.
Einen noch geringeren Anteil kinderloser Frauen als in Sachsen-Anhalt gibt es nur in Thüringen, Sachsen und Brandenburg. Besonders hoch liegt die Quote in den Stadtstaaten: In Hamburg hatten im vergangenen Jahr 31 Prozent der 45 bis 49 Jahre alten Frauen keine Kinder.
Der Zuwachs bei den Geburten verteilte sich in Sachsen-Anhalt regional sehr unterschiedlich. Das größte Plus gab es mit 11 Prozent im Saalekreis, gefolgt vom Salzlandkreis mit 10 Prozent. In Halle stieg die Geburtenzahl um 5, in Magdeburg um 4 Prozent. Im Altmarkkreis Salzwedel und in den Kreisen Anhalt-Bitterfeld, Harz und Wittenberg wurden dagegen weniger Kinder geboren.