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Teure Frühgeburten durch Luftverschmutzung

Eine neue Studie zeigt, dass Frühgeburten, die durch Luftverschmutzung verursacht werden, Kosten in Höhe von 4,33 Milliarden US-Dollar verursachen. Die negativen Auswirkungen von Luftverschmutzung auf

Eine neue Studie zeigt, dass Frühgeburten, die durch Luftverschmutzung verursacht werden, Kosten in Höhe von 4,33 Milliarden US-Dollar verursachen.

Die negativen Auswirkungen von Luftverschmutzung auf die Gesundheit sind zahlreich. Auf der Liste stehen mögliche Folgen wie Asthma, Rachen-, Augen- und Hautreizungen, gehäuftes Auftreten von Krankheiten und sogar der Tod. Darüber hinaus erhöht Luftverschmutzungen die Konzentration giftiger Chemikalien im Blut, verursacht Stress auf das Immunsystem und führt zu einer Schwächung der Plazenta, die Föten umgibt. Diese Schwächung der Plazenta kann Frühgeburten bei betroffenen Müttern nach sich ziehen. Wissenschaftler haben jetzt im Rahmen ihrer Untersuchungen herausgefunden, dass die durch eine Frühgeburt ausgelöste Kettenreaktion jedes Jahr finanzielle Belastungen in Milliardenhöhe verursacht.

Die Forscher – unter der Leitung von Dr. Leonardo Trasande vom New York University Langone Medical Center – veröffentlichten ihre Ergebnisse vor kurzem in der Zeitschrift Environmental Health Perspectives.

Laut Dr. Trasande ist die Luftverschmutzung mit enormen Kosten verbunden, nicht nur in Bezug auf das Leben des Menschen, sondern auch hinsichtlich der damit verbundenen wirtschaftlichen Belastungen für die Gesellschaft.

Die Frühgeburtenrate ist in den USA höher als in jedem anderen Industrieland

Erst neulich wurde eine Studie veröffentlicht, die darüber berichtete, dass die steigende Schadstoffbelastung in der Luft mit einer erhöhten Anzahl von Schlaganfällen verknüpft ist. Die Autoren dieser Studie vermerkten, dass die USA und China als größte Emittenten von Treibhausgasen weltweit für etwa ein Drittel der bisherigen globalen Erwärmung verantwortlich sind. Gleichzeitig ist die Frühgeburtenrate in den USA höher als in jedem anderen Industrieland. Der Anteil der Frühgeburten in den USA ging jedoch von 12,8 Prozent im Jahr 2006 auf 11,4 Prozent im Jahr 2014 zurück.

Die Autoren der neuen Studie sagen, dass ihre Untersuchungen die erste Kostenanalyse von Frühgeburten darstellt, die wegen der Luftverschmutzung in den USA verursacht wurden. Sie untersuchten dafür die Daten von der Environmental Protection Agency (EPA), des Centers for Disease Control and Prevention (CDC) und dem Institute of Medicine.

Die größten Zahlen der durch Luftverschmutzung bedingten Frühgeburten finden sich in Südkalifornien und dem Osten der USA

Um zu ihren Ergebnissen zu gelangen, berechnete das Team als erstes die durchschnittliche Exposition gegenüber Luftverschmutzung sowie die Anzahl von Frühgeburten pro Bundesstaat. Als nächstes erstellten sie Schätzungen für langfristige Konsequenzen, die mit einer Frühgeburt verbunden sind. Dafür nutzten sie frühere Untersuchungen und Computermodelle, die Parameter wie frühen Tod, verringerten IQ, krankenhausbedingte Fehlzeiten und eine schlechte Gesundheit berücksichtigten.

Die Ergebnisse ihrer Untersuchung zeigen, dass etwas mehr als drei Prozent der Frühgeburten auf die Folgen von Luftverschmutzung zurückzuführen sind. Sie berechneten, dass die jährlichen wirtschaftlichen Kosten dieser Frühgeburten bei etwa 4.33 Milliarden US-Dollar pro Jahr liegen.

Diese Summe enthält Kosten in Höhe von 760 Millionen US-Dollar für längere Krankenhausaufenthalte und die langfristige Verwendung von Arzneimitteln, sowie 3,57 Milliarden US-Dollar, die durch verlorene wirtschaftliche Produktivität entstehen. Dies ist die Folge von körperlichen und geistigen Einschränkungen, die oftmals mit einer Frühgeburt verbunden sind.

Gegen finanzielle Belastung: Verminderung von Emissionen der Autos und Kohlekraftwerke

Zudem fand das Forscherteam heraus, dass die Zahl der Frühgeburten durch die Luftverschmutzung in städtischen Bundesstaaten am höchsten war. Vor allem in Südkalifornien und dem Osten der USA waren die Fälle überdurchschnittlich hoch. Spitzenzahlen wurden im Ohio River Valley gefunden.

Dr. Trasande und sein Team planen für die Zukunft die Durchführung weiterer Untersuchungen. Darin wollen sie die Rolle bestimmter Schadstoffe wie zum Beispiel Feinstaub im Detail erforschen. Feinstaub ist einer der Luftschadstoffe, den das Centers for Disease Control and Prevention aufgrund seiner gefährlichen gesundheitlichen Auswirkungen engmaschig kontrolliert.

Die Forscher wollen darüber hinaus herausfinden, ob bestimmte Stadien einer Schwangerschaft besonders anfällig für negative Folgen von Luftverschmutzung sind. Dazu zählt beispielsweise das erhöhte Risiko für Herz- und Lungenerkrankungen.

In Bezug auf die finanzielle Belastung merkt Dr. Tresande an, dass sie vermeidbar ist – langfristig könne dies durch die Verminderung von Emissionen der Autos und Kohlekraftwerken erreicht werden.

Text: esanum/ pvd

Foto: M. Shcherbyna / Shutterstock