Bisher sei der speziell aufbereitete Kot von gesunden Spendern den betroffenen Kranken immer bei einer Darmspiegelung eingeführt worden, teilte die Uniklinik am Donnerstag in Köln mit. Die neue Methode der “Stuhltransplantation” auf Basis gefrorener Kapseln sei jedoch wesentlich unkomplizierter.
Die zwei betroffenen Patienten in Köln litten unter einer sogenannten Clostridium difficile Infektion. Diese schwere Durchfallerkrankung ereilt vor allem ältere Menschen, deren Darmflora nach der Einnahme von Antibiotika sehr geschwächt ist. Die Kapseln seien in der Uniklinik hergestellt worden, die Kosten für die Behandlung hielten sich daher im Rahmen, sagte die Kölner Infektiologin Maria Vehreschild. Das aufwendigste an der Methode seien die Untersuchungen beim Spender, um ein breites Spektrum an Infektionen ausschließen zu können.
Die Stuhltherapie wird erst an einigen Kliniken erprobt. In einer niederländischen Studie aus dem Jahr 2013 bekamen Patienten mit Clostridium difficile Infektion entweder ein Antibiotikum oder eine Stuhlübertragung. Mit dem Antibiotikum wurden nur 4 von 13 Patienten gesund. Nach der Stuhlübertragung waren 13 von 16 Probanden geheilt. Kurzfristige Beschwerden wie Bauchkrämpfe oder Aufstoßen verschwanden nach wenigen Stunden, berichteten die Forscher im New England Journal of Medicine (NEJM).
Text: dpa /fw