In Frankreich haben Zehntausende Menschen aus Ärzteschaft und Pflegepersonal für bessere Bezahlung und Arbeitsbedingungen demonstriert. Allein in Paris gingen nach Polizeiangaben rund 18.000 Menschen auf die Straße.
Am Rande der Proteste in der Hauptstadt kam es zu Auseinandersetzungen zwischen einzelnen gewalttätigen Gruppen und der Polizei, wie die Polizeipräfektur mitteilte. 32 Menschen wurden demnach festgenommen. Innenminister Christophe Castaner sprach von Randalierern, die in die friedliche Demonstration eingedrungen seien.
Die Menschen demonstrierten unter anderem auch in Montpellier, Metz, Lyon, Nantes oder Marseille gegen die angespannte Situation im Gesundheitssystem. Landesweit gab es Aufrufe für mehr als 220 Versammlungen. Gewerkschaften und Kollektive hatten zu dem nationalen Aktionstag aufgerufen.
Während der Corona-Pandemie geriet das französische Gesundheitssystem an seine Grenzen. Auch in den elsässischen Städten Straßburg, Colmar und Mülhausen ging das Pflegepersonal daher auf die Straßen. Die ostfranzösische Region Grand Est war von der Pandemie besonders schwer getroffen worden, das Gesundheitspersonal arbeitete wochenlang am Limit.
Pflegekräfte und Ärzteschaft fordern unter anderem eine bessere Bezahlung und eine weniger gewinnorientierte Ausrichtung der Krankenhäuser. Premier Édouard Philippe hatte dem Krankenhauspersonal bereits spürbare Gehaltserhöhungen versprochen. Die Mitte-Regierung läutete auch eine Reform des Gesundheitswesens ein.
Die Corona-Pandemie hat in Frankreich bisher mehr als 29.000 Todesopfer gefordert. Präsident Emmanuel Macron hatte weitere Lockerungen der Corona-Beschränkungen angekündigt und damit seinen Landsleuten eine baldige Rückkehr zu quasi normalen Lebensbedingungen in Aussicht gestellt.