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Fortschritt für Prognose von Darmkrebs

Neue Studie (DOI: org/10.1136/gutjnl-2015-309359) kommt prognostisch relevanten Faktoren des Darmkrebs auf die Spur. Bösartige Tumoren des Gastrointestinaltrakts zählen zu den häufigsten malignen E

Neue Studie (DOI: org/10.1136/gutjnl-2015-309359) kommt prognostisch relevanten Faktoren des Darmkrebs auf die Spur.

Bösartige Tumoren des Gastrointestinaltrakts zählen zu den häufigsten malignen Erkrankungen in Deutschland. Dank des detaillierten Wissens um die Entwicklung der Erkrankung aus diagnostizierbaren Vorstufen, flächendeckende Vorsorgeuntersuchungen wie die Koloskopie, die hierzulande jedem Versicherten ab dem 55. Lebensjahr zusteht, und modernen Therapieverfahren, die es ermöglichen Darmkrebs auch im metastasierten Stadium noch zu heilen, ist es aber auch eine der Krebsarten mit der im Vergleich zu anderen günstigsten Prognose. Dennoch besteht auch nach Heilung, das Risiko des Wiederauftretens des Tumors an anderer Stelle oder der erneuten Erkrankung.

Bei der Suche nach prognostisch relevanten Faktoren, mit deren Hilfe sich die Wahrscheinlichkeit eines solchen Rezidivs vorhersagen ließe, scheint eine Gruppe von Wissenschaftlern des Centers for Gastrointestinal Cancer Research der Baylor University Medical Center in Dallas in den Vereinigten Staaten fündig geworden zu sein. Dabei handelt es sich um ein Gen, das den wie in der Genetik üblich etwas kryptischen Namen snoRA42 trägt. Dieses kodiert Ribonukleinsäuren, kurz RNA, welche eine wichtige Funktion im Lebenszyklus hat und bei der Synthesefunktion einer Zelle zukommt. Dem Genprodukt, einer RNA Variante, die sich small nucleolar RNA 42 (snoRA42)  nennt, messen die Forscher eine große Bedeutung bei der Entstehung und der Progression von Darmtumoren bei.

Entdeckung könnte zukünftige Therapien individueller gestalten

Um diesen Zusammenhang zu ergründen, untersuchte das Team 274 Gewebeproben von Patienten mit Darmkrebs und verglichen dabei das Auftreten von snoRA42 im entarteten und gesunden Gewebe. Dabei fanden sie eine deutlich höhere Konzentration in dem Tumorgewebe als in den Proben, die aus gesunden Darmabschnitten entnommen wurden.

Mehr noch, bei der Auswertung der Krankengeschichte der jeweiligen Patienten konnten sie auch einen Zusammenhang zwischen dem vermehrten Auftreten dieser RNA Variante und Ereignissen wie einem Krankheitsrezidiv nach ursprünglicher Heilung feststellen. All dies deutet darauf hin, dass sich das Gen und sein Genprodukt als Prognosemarker zur Einschätzung eines Rezidivs eignen. Eine wichtige Entdeckung, da sie es ermöglichen könnte, die Therapie von Patienten mit Darmkrebs individuell an ein genauer als bisher möglich ermitteltes Risikoprofil anzupassen.

Text: esanum/ wt

Foto: isak55 / Shutterstock.com