Die Feiertage rücken näher – in 24 Tagen steht Heiligabend vor der Tür. In vielen Familien wird an den Feiertagen viel Fett konsumiert. Sei es in Form von Weihnachtsstollen, die traditionelle Weihnachtsgans oder das gehaltvolle Dessert, das die Festlichkeiten abrundet. Der Amerikaner konsumiert an einem Thanksgiving-Feiertag im Durchschnitt 4500 Kalorien und 229 Gramm Fett. Dieser übermäßige Genuss hat nicht nur Konsequenzen für die schlanke Linie, sondern auch für das Gehirn, suggeriert eine neue Studie (DOI:10.1016/j.bbi.2015.08.023), publiziert im Journal Brain, Behavior and Immunity.
Im Rahmen dieser Studie arbeiteten die Wissenschaftler heraus, dass eine sehr fettreiche Ernährung die Synapsen – die Verbindungen, die die Kommunikation zwischen den Neuronen ermöglichen – zerstört. Das Ganze trägt sich im Hippocampus des Gehirns zu, sodass sowohl das Lernen als auch das Erinnerungsvermögen beeinträchtigt werden können.
Die Umstellung von einer fettreichen Ernährung auf eine fettarme Ernährung für mindestens zwei Monate, kann den gehirnschädigenden Auswirkungen der fettreichen Ernährung allerdings entgegenwirken.
Die an Mäusen durchgeführten Testungen waren so strukturiert, dass eine Gruppe von Mäusen 10 Prozent der Kalorien aus gesättigten Fetten bezog, die andere Gruppe konsumierte aus ihrer Nahrungszufuhr 60 Prozent Fett.
Anschließend analysierten die Forscher die Hippocampi der Mäuse, die mit dem Lernen und dem Erinnerungsvermögen assoziiert werden. Besondere Aufmerksamkeit widmeten die Wissenschaftler den synaptischen Markern, gemessen wurden hier die Proteine, welche die Anzahl der Synapsen repräsentieren.
Nach vier und acht Wochen dokumentierte das Forscherteam, dass sich die synaptischen Marker in den beiden Gruppen auf dem gleichen Niveau befanden, obwohl die fettreiche Gruppe an Gewicht zulegte.
Mit Eintritt der 12. Woche erfolgte für die fettreiche Gruppe nicht nur eine Gewichtszunahme, sondern auch eine Reduktion des Niveaus der synaptischen Marker. Darüber hinaus erhöhte sich der Zytokinspiegel, was indiziert, dass Synapsen im Hippocampus zerstört wurden.
Wenn sich zu viel Fett im Körper befindet, iniitiert dies eine chronische Entzündung und eine Autoimmunreaktion von Mikroglia – Gliazellen, die die grundlegende Immunabwehr im zentralen Nervensytsem bilden, erklärt das Forscherteam.
“Normalerweise bewegen sich Mikroglia kontinuierlich im Gehirn. Wenn allerdings Übergewicht vorliegt, hören sie auf sich zu bewegen. Im Prinzip sitzen sie infolgedessen nur noch herum und essen die Synapsen. Wenn die Gliazellen die Synapsen essen, lernen die Mäuse weniger effektiv”, vermerkt Dr. Stranahan.
Text: esanum/ df
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