Fettabsaugungen haben Brustvergrößerungen nach Daten zweier Fachgesellschaften von der Spitze der beliebtesten Schönheits-OPs bei Frauen verdrängt. Das geht aus einer Befragung von Mitgliedern der Vereinigung der Deutschen Ästhetisch-Plastischen Chirurgen (VDÄPC) und der Deutschen Gesellschaft für ästhetisch-plastische Chirurgie (DGÄPC) zu Eingriffen im vergangenen Jahr hervor, die die VDÄPC am Freitag in Berlin vorstellte.
Insgesamt nahm die Zahl der Schönheits-OPs, die von Mitgliedern der beiden Verbände durchgeführt wurden, den Angaben zufolge um rund zehn Prozent zu, auf rund 47 700. Es gibt aber auch viele Eingriffe, die von Nicht-Mitgliedern gemacht werden.
Zunahmen gab es auch bei minimal-invasiven Eingriffen, die nicht zu den Schönheits-OPs gezählt werden. Die Zahl der Behandlungen im Gesicht nahm den Angaben zufolge um 20 Prozent auf mehr als 51 000 zu. Knapp die Hälfte davon sind Botox-Behandlungen gegen Mimikfalten.
Ein zentrales deutsches Register für Schönheits-OPs und weitere Eingriffe gibt es nicht. Die internationale Vereinigung der Ästhetisch-Plastischen Chirurgen (ISAPS) schätzte die Gesamtzahl in Deutschland nach jüngsten verfügbaren Zahlen für 2015 auf mehr als 615 000.
Fettabsaugen ist laut VDÄPC bei beiden Geschlechtern die häufigste Schönheitsoperation in Deutschland. Frauen ließen sich 2016 den Angaben zufolge mehr als doppelt so häufig wie noch im Jahr zuvor die Brüste straffen. Ein möglicher Grund hierfür könnten zunehmende Rundum-Eingriffe nach der Schwangerschaft sein, sogenannte Mommy Makeover.
Der Männeranteil unter den Kunden der Fachärzte lag bei rund 13 Prozent. Hinter Fettabsaugungen ist bei ihnen die Entfernung der vergrößerten Brust der gefragteste Eingriff.