Das Zika-Virus (ZIKV), seit der Epidemie 2015 in Südamerika erneut in den Schlagzeilen, wird durch infizierte Aedes eagypti oder Aedes albopictus Moskitos auf den Menschen übertragen. Betroffene klagen über starke grippeartige Symptome sowie Hautausschlag, während bei Schwangeren erhebliche Schädigungen am Fötus auftreten. Außerdem kann es durch Sex übertragen werden. Die Reproduktion des Virus wird durch das Protein N5S gesteuert, womit diese Funktion des „ZIKV N5S“ einzigartig ist. Hier wollen die Forscher ansetzen, um ein wirksames Gegenmittel zu finden.
Wie in einem aktuellen Paper auf dem Fachportal Nature Communications dargelegt, konnte die Kristallstruktur des kompletten ZIKV N5S Proteins bestimmt und zudem nachgewiesen werden, dass N5S auch isoliert unter Versuchsbedingungen funktionstüchtig ist. Die Strukturanalyse zeigt weiterhin, dass das Protein eine Bindungsstelle für einen möglichen Hemmstoff aufweist. Diese Entdeckung soll nun völlig neue Möglichkeiten zur Entwicklung von Impfstoffen bieten. „Die Tatsache, dass die Struktur noch nicht vollständig beschrieben wurde, war die Motivation für unsere Forschung.“ sagen Jikui Song, Assistenzprofessor für Biochemie, und Rong Hai, Assistenzprofessor für Pflanzenpathologie und Mikrobiologie. „Am spannendsten war für uns, das Protein zu isolieren und mithilfe von Enzymen zu zerlegen.“ Als nächsten Schritt planen die Wissenschaftler, das antivirale Potenzial eines Wirkstoffes zu testen, der bereits erfolgreich auf das Denguefieber-Virus angewendet wurde.
Neben Song und Hai arbeiteten die Absolventen Boxiao Wang (Autor), Xiao-Feng Tan, Stephanie Thurmond, Zhi-Min Zhang und Asher Lin der University of California, Riverside an der Studie. Die Universität ist bekannt und geschätzt für zahlreiche bahnbrechende Entdeckungen in den Bereichen Medizin, Biologie, Chemie oder Pharmakologie.