Im Kampf gegen Ärztemangel in Thüringen will das Gesundheitsministerium in diesem Jahr ordentlich Geld in die Hand nehmen. Noch gibt es allerdings keinen Landeshaushalt.
Mit fast einer Million Euro will Thüringens Gesundheitsministerin Heike Werner (Linke) in diesem Jahr die Ansiedlung von Ärzten fördern. Allein 700 000 Euro sollen in das 2014 gestartete Landesprogramm für Praxisgründungen oder –übernahmen in ländlichen Regionen fließen, wie es am Montag aus dem Ministerium hieß. Damit könnten mindestens 35 Praxen einen Zuschuss erhalten. “Wir wollen eine flächendeckende und wohnortnahe ambulante medizinische Versorgung auf qualitativ hohem Niveau”, sagte Werner.
In Thüringen sind zurzeit 60 Hausarztpraxen unbesetzt. Das auf ärztlich unterversorgte Kommunen mit weniger als 25 000 Einwohnern ausgerichtete Programm gibt es seit dem vergangenen Juli. Seitdem wurden vier Praxen in Breitungen, Arnstadt, Ronneburg und Gebesee mit insgesamt 60 000 Euro unterstützt.
Weitere 225 000 Euro will das Land in diesem Jahr für Praxen der Stiftung zur Förderung ambulanter ärztlicher Versorgung in Thüringen bereitstellen. In den Stiftungspraxen werden Jungmediziner auf die Selbstständigkeit vorbereitet.
Das Ministerium will auch die Weiterbildung für Ärzte stärker finanziell unterstützen. Das gilt unter anderem für das “Thüringenstipendium”, mit dem Nachwuchsmediziner während ihrer fünfjährigen Facharztausbildung unterstützt werden. Bedingung ist, dass sie danach in Thüringen bleiben und nicht abwandern.
Für 2015 gibt es noch keinen Landeshaushalt, das Kabinett hatte sich kürzlich zunächst auf Eckpunkte verständigt.
Text: dpa /fw