Im Schnitt seien bisher 35 bis 40 Prozent der Mediziner bei den im Jahr 2014 in Nordrhein-Westfalen eingeführten Fachsprachenprüfungen durchgefallen, berichtete die Westdeutsche Allgemeine Zeitung (WAZ, Montagausgabe). Um den Arztberuf an Rhein und Ruhr ausüben zu können, müssen Mediziner aus dem Ausland diese Sprachprüfung bestehen.
Der Chef des Marburger Bundes und Präsident der Ärztekammer Nordrhein, Rudolf Henke, hält die Ergebnisse der Prüfungen für bedenklich. Viele Kliniken würden zwar aktiv Mediziner im Ausland anwerben, sich aber anschließend “nicht oder nur wenig um die sprachliche Ausbildung kümmern”, sagte er der WAZ. Alle Kliniken sollten zunächst einen Sprach-Check machen, bevor sie Bewerbern einen Arbeitsvertrag anböten. “Man darf erwarten, dass Patienten auf Ärzte treffen, die der deutschen Sprache mächtig sind.”
Das NRW-Gesundheitsministerium hatte im vergangenen Jahr die Ärztekammern angewiesen, nicht nur das Hörverständnis und die Sprachfertigkeit, sondern auch die schriftliche Ausdrucksfähigkeit zu prüfen. Ausländische Ärzte müssten auch in der Lage sein, Arztbriefe und Gesundheitsbescheinigungen richtig zu formulieren.
Text: dpa /fw