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Facharztabteilungen in Krankenhäusern bekommen Mindestgröße

Die genauen Folgen für die medizinische Versorgung sind noch unklar, die Hoffnungen aber groß: Ab dem kommenden Jahr gelten für Fachabteilungen an Thüringer Kliniken Mindestgrößen. Alle Fachabteilungen in Thüringer Krankenhäusern müssen ab Januar 2017 mit mindestens 5,5 Arztstellen ausgestattet sein.

Die genauen Folgen für die medizinische Versorgung sind noch unklar, die Hoffnungen aber groß: Ab dem kommenden Jahr gelten für Fachabteilungen an Thüringer Kliniken Mindestgrößen.

Alle Fachabteilungen in Thüringer Krankenhäusern müssen ab Januar 2017 mit mindestens 5,5 Arztstellen ausgestattet sein. Mindestens drei Stellen müssen mit passenden Fachärzten besetzt sein, die übrigen 2,5 Stellen dürfen unter anderem Ärzte in der Ausbildung haben. Mit der neuen Regel solle sichergestellt werden, dass rund um die Uhr ein qualifizierter Arzt verfügbar ist, sagte Thüringens Gesundheitsministerin Heike Werner (Linke) am Dienstag in Erfurt.

Werner erhofft sich davon auch einen möglichst effektiven Einsatz der Mittel im Gesundheitswesen. Eventuell vorhandene Doppelstrukturen bei den Fachabteilungen in den Krankenhäusern sollen abgebaut werden – sofern Abteilungen kleiner als nun festgelegt seien. “Das heißt, die Versorgungsangebote in der Region bleiben erhalten, sie werden aber konzentriert”, sagte Werner.

Zudem sollen die Ärzte vor zunehmendem Arbeitsdruck in den Krankenhäusern geschützt werden. Kein Krankenhaus könne sich von nun an mehr einen betriebswirtschaftlichen Vorteil verschaffen, indem es in einer Fachabteilung weniger Ärzte als ein anderes Krankenhaus einsetze.

Wie viele Schließungen oder Fusionen nun nötig sind, ist noch unklar. Statistische Daten zur Ausstattung der Facharztabteilungen im Land gebe es nicht, sagte die Ministerin. Auch die Landeskrankenhausgesellschaft habe bislang keine genauen Angaben dazu gemacht, welche Abteilungen möglicherweise Probleme mit der Quote haben.

Vertreter der Kliniken hatten die rot-rot-grünen Pläne in der Vergangenheit unter anderem als zu sehr auf Strukturen und zu wenig auf die Ergebnisse der Arbeit der Kliniken fokussiert kritisiert.

Zustimmung zur Einführung der Facharzt-Quote kam nun unter anderem von der Techniker Krankenkasse (TK) in Thüringen. Die Quote sei bundesweit einmalig, aber den Verhältnissen im Land angemessen, sagte der Leiter der TK-Landesvertretung, Guido Dressel.