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Es gibt nicht den einen Risikofaktor für Impf-Komplikationen

Für die seltenen schweren Impfnebenwirkungen im Zusammenhang mit den Präparaten von Astrazeneca und Johnson & Johnson kann Experten zufolge bisher keine genaue Risikogruppe und kein bestimmter Risikofaktor definiert werden.

Risikofaktoren für Thrombosen kein begünstigender Faktor für die spezielle Impfnebenwirkung

Für die seltenen schweren Impfnebenwirkungen im Zusammenhang mit den Präparaten von Astrazeneca und Johnson & Johnson kann Experten zufolge bisher keine genaue Risikogruppe und kein bestimmter Risikofaktor definiert werden. Es gebe keine bestimmte Population, von der man auf den ersten Blick sagen könne, dass sie besonders gefährdet sei, die Komplikation zu bekommen, sagte der Direktor des Mikrobiologischen Instituts am Universitätsklinikum Erlangen, Christian Bogdan, am Dienstag in einer Videoschalte des Science Media Center. Er ist Mitglied der Ständigen Impfkommission (Stiko).

Eine mögliche Ausnahme könnten Menschen sein, die schon einmal eine ganz bestimmte Erkrankung (Heparininduzierte Thrombozytopenie) hatten, die Ähnlichkeiten mit der Impfkomplikation hat. Andere Risikofaktoren, die üblicherweise für Thrombosen genannt werden, seien kein begünstigender Faktor für die spezielle Impfnebenwirkung, sagte Bogdan. Für die Frage, ob man sich mit einem der Impfstoffe impfen lassen will, seien die individuelle Risikobereitschaft und das Covid-19 Erkrankungsrisiko je nach Alter und Vorerkrankung wichtig.

Am Montag war die Entscheidung bekannt geworden, dass die Stiko den Corona-Impfstoff von Johnson & Johnson wie den von Astrazeneca in der Regel für Menschen ab 60 empfiehlt. Die Impfstoffe können allerdings nach ärztlicher Aufklärung und bei "individueller Risikoakzeptanz" weiter auch Jüngeren verabreicht werden. Bei der beobachteten Nebenwirkung handelt es sich um Blutgerinnsel an ungewöhnlichen Orten mit einem Mangel an Blutplättchen. Experten sprechen von Thrombosen mit Thrombozytopenie (TTS).