Baden-Württemberg gilt als Risikogebiet für die von Zecken übertragene Frühsommer-Meningoenzephalitis. Das Wetter der letzten Wochen kam den kleinen Tieren sehr gelegen - mit Folgen für den Menschen.
Mit einer hohen Zahl an Zecken steigt im Südwesten auch das Risiko, an Frühsommer-Meningoenzephalitis (FSME) zu erkranken. "Sommerliche Temperaturen und Niederschläge in den letzten Wochen haben zu idealen Bedingungen für Zecken geführt", teilte das Landesgesundheitsamt Baden-Württemberg mit. Die Tiere seien dadurch aktiver und hätten sich stärker vermehrt - und damit sei auch die Zahl der Zecken gestiegen, die das FSME-Virus in sich tragen.
Innerhalb des ersten Halbjahres wurden 99 FSME-Erkrankungen in Baden-Württemberg gemeldet. Im Vorjahr waren es im selben Zeitraum nur 81 Fälle gewesen. Das Landesgesundheitsamt rechnet allerdings erfahrungsgemäß mit noch mehr Fällen in der zweiten Jahreshälfte. Baden-Württemberg und Bayern gelten als Risikogebiete für die Krankheit, die Hirnhautentzündungen oder Lähmungen auslösen und bis zum Tod führen kann. Laut Landesgesundheitsamt lässt sich das auf die Umgebung zurückführen: "Es gibt in Baden-Württemberg mehr Gebiete als anderswo, in denen Menschen sich gerne in der schönen Natur aufhalten und dort auch an verschiedenen Naturherden mit infizierten Zecken in Kontakt kommen können."
Mit 13 FSME-Fällen ist der Landkreis Ravensburg Spitzenreiter im Südwesten. Die Gründe dafür sind weder dem örtlichen Gesundheitsamt noch dem Landesgesundheitsamt bekannt. "Es ist nicht so, dass die Bevölkerung hier weniger geimpft ist als in anderen Landkreisen", sagte Helga Hengge vom Gesundheitsamt Ravensburg. Die Impfquote liege bei 20 bis 25 Prozent. Aufklärung, zum Beispiel in Gemeindeblättern, sei wichtig, um die Bevölkerung im Kreis zu schützen. Vor allem das gründliche Absuchen des Körpers sei nach einem Tag im Freien unentbehrlich.
Mehr zum Thema finden Sie im esanum Immunologie Blog.