Zwei Drittel der Betroffenen sind symptomatisch. Die gutartigen, oft schmerzhaften Wucherungen gelten als eine der wichtigsten Ursachen für weibliche Unfruchtbarkeit. Bei etwa 40 bis 60% der Frauen, die ungewollt kinderlos bleiben, steckt eine Endometriose dahinter. Dass das Ausmaß der Erkrankung nicht gut mit den Symptomen korreliert, macht die Diagnose nicht einfacher. So dauert es im Durchschnitt 7,4 Jahre bis eine Endometriose überhaupt diagnostiziert wird.
Wie Anamnese und Diagnostik die Basis einer schnelleren und effektiven Behandlungsstrategie bei Endometriose bilden können, war Thema einer wissenschaftlichen Sitzung auf dem 61. Kongress der Deutschen Gesellschaft für Gynäkologie und Geburtsheilkunde e.V. (DGGG) auf der Messe Stuttgart. Eine ausführliche Anamese und eine gynäkologische Untersuchung bilden die Grundlage, doch sind die Endometrioseherde nur klein, wird eine Palpation keine Hinweise erbringen. Im Anschluss folgt deshalb eine transvaginale Sonografie. Sicher unterscheiden zwischen Zysten und Endometrioseherden kann aber nur eine Laparoskopie. Eine Adenomyose gilt dabei als eigenständiges Krankheitsbild. 70% der Frauen, die an einer Endometriose leiden, weisen auch eine Adenomyose auf. Und wiederum 54% der Frauen die unter Infertilität leiden, weisen auch eine Adenomyose auf.
Bei welchen Symptomen unbedingt eine Abklärung erfolgen sollte, inwieweit man medikamentös therapieren kann und wann eine Operation unumgänglich ist, erklärt Prof. Dr. Andreas Müller, Direktor der Frauenklinik am Städtischen Klinikum Karlsruhe, im Interview.