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Elektronisches Pollenwarnsystem für 2019 geplant

Rot unterlaufene Augen und Dauerniesen - für so manchen Allergiker beginnt mit dem Frühling die schlimmste Jahreszeit. Denn mit dem Ende des Winters beginnt der Pollenflug. Davor wollen die Behörden künftig mit einem neuen Warnsystem besser schützen. Das kommt aber erst 2019.

Pollendaten bislang nicht ausreichend für Allergiker

Rot unterlaufene Augen und Dauerniesen - für so manchen Allergiker beginnt mit dem Frühling die schlimmste Jahreszeit. Denn mit dem Ende des Winters beginnt der Pollenflug. Davor wollen die Behörden künftig mit einem neuen Warnsystem besser schützen. Das kommt aber erst 2019.

Pollengeschädigte in Bayern können zumindest mittelfristig hoffen. Künftig sollen Allergiker Daten über den aktuellen Pollenflug im Internet aktuell abrufen können. Die ersten fünf von acht geplanten elektronischen Messstationen im Freistaat sollen noch im Laufe dieses Jahres eingerichtet werden, berichtete das Landesamt für Gesundheit und Lebensmittelsicherheit (LGL) der Deutschen Presse-Agentur. Endgültig zur Verfügung stehe das elektronische Polleninformationsnetzwerk aber erst im Jahr 2019. Die Behörde hat im Auftrag der bayerischen Staatsregierung die Federführung beim Aufbau des Systems.

Bisher liefern bayernweit lediglich zwei Pollenfallen Informationen über den jeweiligen Pollenflug. Da die Pollen dabei per Hand und mittels Mikroskop ausgewertet werden, liegen die Daten den Wetterdiensten für ihre Pollenwarndienste meist erst mehrere Tage später vor - nach Einschätzung von Experten für Allergiker viel zu spät, um sich etwa mit Medikamenten darauf vorbereiten zu können. "Derzeit spiegeln die von verschiedenen Anbietern im Internet abrufbaren Pollenvorhersagen eine Qualität vor, die nicht der Realität entspricht", stellt auch das LGL fest.

Die acht elektronischen Messstationen ermitteln neben der Pollenmenge automatisch auch die Art der Pollen, erläuterte die Erlanger Landesbehörde. Voraussichtlich von 2019 an stünden die Pollendaten voraussichtlich in Drei-Stunden-Intervallen elektronisch zur Verfügung. Eingerichtet werden sollen die Pollenmonitore in Altötting, Feucht, Garmisch-Partenkirchen, Hof, Marktheidenfeld, Mindelheim, München und Viechtach. Die aktuelle Pollenbelastung werde dann auch auf der LGL-Webseite als Tabelle und grafisch dargestellt.

Die Staatsregierung, die bereits 2016 den Aufbau des elektronischen Monitorsystems beschlossen hat, erhofft sich von der aktuellen Pollenflug-Information vor allem eine Linderung für Allergiker, aber auch Daten für die Klimaforschung. Pollenallergien belasten nach LGL-Berechnungen das Gesundheitssystem erheblich. Im Jahr 2013 hätten sich die Kosten allein in Bayern auf 609 Millionen Euro belaufen. Davon seien 323 Millionen Euro auf die direkten Behandlungskosten der Pollenallergiker entfallen, 286 Millionen Euro auf indirekte Kosten, etwa der Arbeitsausfall eines Pollenallergikers. Das elektronische Polleninformationsnetzwerk rechne sich also schon bei einer geringen Verringerung der Krankheitsfälle.