Zwar hätten sich die Befragten in der Theorie höchst sensibel zu diesem Thema gezeigt, teilte der Gesundheitswissenschaftler Christoph Dockweiler von der Universität Bielefeld am Dienstag mit. Stehe ein junger Erwachsener dann vor der Wahl, eine Gesundheits-App zu nutzen, seien Bedenken zum Datenschutz aber nicht mehr ausschlaggebend. “Gerade mit Blick auf Risiken wie den Datenmissbrauch zeigt sich hier ein bemerkenswerter Verdrängungsprozess”, erklärte der Forscher. Dies hänge auch damit zusammen, dass sich nur jeder Dritte ausreichend informiert fühle über mögliche Gefahren.
Die Wissenschaftler hatten deutschlandweit 675 Hochschulstudenten befragt. “Die Studie ist nicht repräsentativ für alle Studierenden”, sagte Dockweiler. Dennoch liefere sie wichtige Erkenntnisse. Demnach nutzt jeder dritte Befragte eine Gesundheits-App – etwa zu Fitness, Herzfrequenz oder Kalorienverbrauch. 70 Prozent der Nutzer kontrollierten damit ihren Alltag – etwa ihr Bewegungspensum oder ihr Schlafverhalten.
Jeder Zweite setzt die Programme laut Umfrage während des Sports ein, etwa um die Herzfrequenz oder Laufstrecken aufzuzeichnen. Ob ein Student eine solche App auf sein Handy lädt, hängt der Studie zufolge vor allem davon ab, wie groß der Gesundheitsgewinn eingeschätzt wird, wie andere das Angebot bewerten und was es kostet.
Text: dpa /fw
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