Schon bald könnte es Realität werden: Hightech für die Altersmedizin aus Deutschland. Eine Matratze mit integriertem EKG, ein Durst-Alarm mit einem Sensor direkt am Körper. Die Altersmedizin wird in Zukunft auf diese High-Tech-Hilfen angewiesen sein, um Patienten besser zu behandeln und dabei die Kosten niedrig zu halten.
Die Deutsche Gesundheitswirtschaft muss sich auf die Veränderungen im Bereich EHealth vorbereiten, um auch in Zukunft wettbewerbsfähig zu bleiben. Die fortschreitende Digitalisierung im Gesundheitssektor wird zu vielen Veränderungen führen, die auch die Altersmedizin revolutionieren könnten.
An der RWTH Aachen erforschen Wissenschaftler vom Helmholtz-Institut für Biomedizinische Technik derzeit die Nutzung eines Sensors, der direkt am Körper von älteren Patienten angebracht wird, und der den Wassergehalt in ihren Muskeln misst. So kann der Sensor Alarm schlagen, sobald der Patient nicht ausreichend hydriert ist, und ihn zum Trinken animieren.
Dieses und andere Projekte stehen für den Trend hin zur Gerontotechnik, einem Ansatz zur Optimierung des Alltagslebens, insbesondere für Menschen mit Altersbehinderungen. Dabei soll durch innovative Designlösungen zur leichteren Benutzung von Alltagsgegenständen, die Kombination mit High-Tech Produkten wie Sensoren, und die systematische Optimierung des menschlichen Lebensraumes die Selbstständigkeit älterer oder behinderter Menschen erhalten werden.
Es wird zum Beispiel versucht Sensoren in Alltagsgegenstände einzusetzen, und medizinische Informationen direkt an den behandelnden Arzt zu übermitteln. EHealth steht auch für eine bessere Vernetzung zwischen Medizinern und Patienten. Daher können sich viele Patienten in Zukunft den Gang zu lästigen Kontrolluntersuchungen ins Krankenhaus sparen. Dies spart einerseits Kosten, und erhöht zugleich die Lebensqualität der Patienten.
Die neuen EHealth Technologien werfen aber auch ethische Fragen auf. In Zukunft sollen auch Befunde, Laborergebnisse und Patientenbriefe digital übermittelt werden. Es ist dabei noch nicht klar, wie weit man bei der Übertragung von Patientendaten gehen darf. Die Forscher überlegen daher auch, wie Datensicherheit und Privatsphäre gesichert werden können. Sie betonen daher die Notwendigkeit die ethischen Aspekte neuer Technologien weiter zu erforschen. Nur so kann bei Ärzten und Patienten Vertrauen für die neuen Behandlungsmethoden geschaffen werden.
Text: mit dpa / fw