Die Luft für Raucher wird definitiv dünner. Erst der Dieselskandal und seine Nachwirkungen und jetzt das: Der angebliche Genuss von E-Zigaretten könnte einer Studie zufolge mit einem deutlich erhöhten Schlaganfallrisiko erkauft werden. Die spannenden Ergebnisse der Arbeit werden in der kommenden Woche auf der International Stroke Conference offiziell dem Fachpublikum vorgestellt.
In ihrer Studie untersuchten die ForscherInnen Daten aus der "Behavioral Risk Factor Surveillance System“-Umfrage aus dem Jahr 2016. Insgesamt wurden darin 400.000 Menschen aus den USA einbezogen. 66.795 TeilnehmerInnen gaben an, regelmäßig E-Zigaretten zu rauchen oder geraucht zu haben. Die Kontrollgruppe umfasste ca. 343.000 Menschen, die noch nie E-Zigaretten konsumiert hatten.
Im Egrebnis zeigte sich ein eindeutiger Trend: E-Zigaretten-Raucher, sogenannte E-Dampfer, waren in der Regel jünger. Damit einher ging selbstverständlich auch ein niedrigerer Körpermassenindex sowie eine kleinere Inzidenz für Diabetes mellitus.
Bei E-Zigaretten-Rauchern war das Risiko für einen Schlaganfall signifikant höher (OR = 1,71). Daneben hatten E-Zigaretten-KonsumentInnen ein deutlich höheres Risiko für Myokardinfarkte (OR = 1,59), Angina pectoris oder die koronare Herzkrankheit (OR = 1,4). Etwa 4,2% der E-Dampfer erlitten zudem einen Schlaganfall. Todesfälle infolge des E-Dampfens konnte die Studie jedoch nicht feststellen.
Fazit: Die E-Zigarette gilt gemeinhin als weniger schädlich als die konventionelle Zigarette. Dennoch gibt es bereits seit Jahren Sicherheitsbedenken. Eine Gefährdung der Jugend, die über die E-Zigaretten einen Einstieg ins Rauchen erhalten, kann nicht ausgeschlossen werden. Diese aktuelle Studie zeigt nun einmal mehr, dass einzig ein Rauchverzicht zumindest die kardiovaskuläre Gesamtsituation verbessern kann.
Quelle: Ndunda PM & Muutu T. Electronic Cigarette Use Is Associated with a Higher Risk of Stroke. Abstract No. 9. American Stroke Association. International Stroke Conference 2019, 6-8 Februar 2019, Honolulu, Hawaii, USA.