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Drogenkonsumraum in Berlin-Kreuzberg geplant

Die Bezirksbürgermeisterin von Friedrichshain-Kreuzberg in Berlin, Monika Herrmann (Bündnis90/Die Grünen), will gezielter gegen Drogenkonsum im öffentlichen Raum vorgehen. Im Sommer 2020 soll am Kottbusser Tor ein Zentrum für Alkohol- und Heroinabhängige mit einem Konsumraum eröffnen.

Gezieltes Vorgehen gegen Drogenkonsum am Kottbusser Tor

Die Bezirksbürgermeisterin von Friedrichshain-Kreuzberg in Berlin, Monika Herrmann (Bündnis90/Die Grünen), will gezielter gegen Drogenkonsum im öffentlichen Raum vorgehen. Im Sommer 2020 soll am Kottbusser Tor ein Zentrum für Alkohol- und Heroinabhängige mit einem Konsumraum eröffnen.

"Es geht tatsächlich darum, diejenigen, die fixen, von der Straße zu holen", betonte Herrmann. Geplant sei ein Gesundheits- und Sozialzentrum für Alkohol- und Heroinabhängige mit Beratung, Drogenkonsumraum und Möglichkeiten zur Notübernachtung. Der Verein "Fixpunkt" soll das Zentrum in der Reichenberger Straße 176 betreiben.

Bereits seit März 2018 hat der Bezirk dafür die erste Etage eines ehemaligen Seniorenwohnhauses mit einer Fläche von rund 400 Quadratmetern angemietet. Langwierige Planungsverfahren hätten die Eröffnung verzögert, hieß es aus Bezirksamt. Die jährliche Miete liegt im fünfstelligen Bereich; sie wird aus dem Haushalt des Bezirks finanziert, der Senat zahlt den notwendigen Umbau und die langfristigen Projektkosten.

Bezirksamt Neukölln hält Maßnahmen für unzureichend

Hintergrund der Maßnahme ist der verbreitete Drogenkonsum auf Plätzen und U-Bahnhöfen rund um das Kottbusser Tor. Gebrauchte Spritzen von Heroinabhängigen liegen auf Spielplätzen herum, Anwohner beschweren sich seit Jahren.

Das Bezirksamt Neukölln begrüßte die Ankündigung, hält die Maßnahmen jedoch für unzureichend. Gesundheitsstadtrat Falko Liecke (CDU) sagte: "Die Idee, mit einem stationären Konsumraum das Problem des öffentlichen Drogenkonsums zu lösen ist bereits wiederlegt." In Neukölln gebe es selbst in direkter Nähe des Konsumraums zahlreiche Spritzenfunde. Statt eines festen Konsumraums müsse es mehr Straßensozialarbeit und Konsummobile geben.

2018 starben nach Angaben der Bundesdrogenbeauftragten Marlene Mortler (CSU) 191 Menschen in der Hauptstadt an Folgen ihres Rauschmittelkonsums. Laut Polizei gab es in Berlin bis Juli 2019 bereits 123 Drogentote. Die meisten starben durch Opioide wie Heroin.