Der Drogenkonsum von Männern, die Sex mit Männern haben (MSM, der Fragesteller sagt mehrfach fälschlicherweise MSN) konzentriert sich vornehmlich auf chemische Substanzen wie Crystal Meth, GHB/GBL, Ketamin, Mephedron und Kokain, wenngleich das klassische Ecstasy, Cannabis und Alkohol ebenfalls eine Rolle spielen. Häufig werden verschiedene Substanzen in Clubs, auf Sexpartys und beim Geschlechtsverkehr kombiniert eingenommen. Die Substanzen sollen vornehmlich euphorisierend wirken und Gefühle sexueller Erregung steigern. “Zusätzlich wollen die Konsumenten ein geringeres Schmerzempfinden sowie eine Entspannung beispielsweise der Analmuskulatur erreichen”, erklärt Anna Dichtl vom Institut für Suchtforschung, der Frankfurt University of Applied Sciences im Interview auf dem STI-Kongress 2016. Der Begriff des “Chem-Sex” hat sich in der homosexuellen Szene etabliert.
Dichtl hat gemeinsam mit Kolleginnen und Kollegen in leitfadengestützten Interviews MSM in Berlin, Köln und Frankfurt am Main befragt. Einher gehe der Konsum der Substanzen teilweise mit einem reduzierten Präventionsverhalten, so dass der Substanzkonsum auch deshalb das Risiko für sexuell übertragbare Infektionen erhöhen könnte. So lautet ein Ergebnis.