Trotz einer Rekordzahl von Corona-Todesfällen sieht der Chef der Intensivmediziner-Vereinigung DIVI, Uwe Janssens, die Situation in den Krankenhäusern unter Kontrolle. "Wir hoffen sehr stark, und wir sehen es in den letzten Tagen auch, dass wir in eine sehr hohe Stabilisierungsphase auf deutschen Intensivstationen eintreten", sagte der Präsident der Deutschen Interdisziplinären Vereinigung für Intensiv- und Notfallmedizin (DIVI) im ZDF-"Morgenmagazin". Die Zuwächse bei den Zahlen seien nicht mehr in dem Umfang da, "das heißt, wir kommen auf ein Plateau". Wenn es so bliebe, könnte es in 14 bis 20 Tagen einen leichten Rückgang der Belastung geben.
Wie aus Zahlen des Robert Koch-Instituts vom Morgen des 02.12. hervorgeht, sind in den vergangenen 24 Stunden 487 Todesfälle im Zusammenhang mit dem Coronavirus gemeldet worden - ein neuer Rekord seit Beginn der Pandemie. Janssens sagte, die hohen Sterbezahlen seien Ergebnis der hohen Infektionszahlen der letzten Wochen. "Es dauert halt, bis ein an COVID-19 erkrankter Patient leider Gottes diesen schweren Weg nimmt und verstirbt", sagte er.
In einigen Regionen Deutschlands seien noch viele Intensivbetten frei, 20 bis 30 Prozent etwa in Schleswig-Holstein oder Mecklenburg-Vorpommern. Im theoretischen Fall wieder steigender Infektionszahlen müsste man demnach erst diese Ressourcen durch Verlegungen ausnutzen. Erst dann sei man an einer Grenze angekommen, er und viele seiner KollegInnen gingen aber nicht davon aus, dass es so weit komme. Gleichzeitig erneuerte der Intensivmediziner seine Sorge über die Lockerung der Corona-Maßnahmen über die Feiertage.