Dirk Tenzer verlässt Klinikum Oldenburg Logo of esanum https://www.esanum.de

Dirk Tenzer verlässt Klinikum Oldenburg

Die Kritik am Chef des Klinikums Oldenburg fiel stark aus. Nun zieht der Mediziner die Konsequenzen. Er verlässt das Krankenhaus, um sich "anderen Herausforderungen zu widmen".

Vorstandsvorsitzender des Klinikums zieht nach Kritik Konsequenzen

Die Kritik am Chef des Klinikums Oldenburg fiel stark aus. Nun zieht der Mediziner die Konsequenzen. Er verlässt das Krankenhaus, um sich "anderen Herausforderungen zu widmen".

Der Vorstandsvorsitzende des Klinikums Oldenburg, Dirk Tenzer, tritt mit Wirkung zum 1. Juli zurück. Diese Entscheidung sei im gegenseitigen Einvernehmen mit dem Verwaltungsrat getroffen worden, teilte die Klinik mit. Tenzer zog damit die Konsequenz aus der zunehmenden Kritik an ihm. Zuletzt hatte der Richter im Prozess gegen den verurteilten Patientenmörder Niels Högel scharfe Kritik an Tenzer geäußert.

Die Vorwürfe hätten in den vergangenen Wochen das Klinikum und dessen Belegschaft erreicht, deshalb habe er sich entschieden, das Unternehmen zu verlassen, betonte Tenzer, der das Klinikum seit 2013 leitet. "Ich habe in den vergangenen Jahren mit dem Klinikum und den Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern viel erreichen dürfen, möchte mich aber zukünftig anderen Herausforderungen widmen." 

Verwaltungsrat steht hinter Tenzer

Verwaltungsratschefin Margit Conty dankte Tenzer "ganz ausdrücklich" für dessen Arbeit. "Gerade in der letzten Zeit war der Vorstandsvorsitzende jedoch der öffentlichen Kritik ausgesetzt, dass er die Aufarbeitung der Morde durch den ehemaligen Pfleger Niels H. nicht entschieden genug betrieben habe. Der Verwaltungsrat sieht aus Sicht des Klinikums derzeit kein Fehlverhalten von Herrn Dr. Tenzer; deshalb sind die öffentlichen Vorwürfe um seine Person für den Verwaltungsrat nicht nachvollziehbar", sagte Conty.

Der Mediziner war während des Mordprozesses gegen den Ex-Pfleger Högel am Oldenburger Landgericht wegen der Informationspolitik des Klinikums in die Kritik geraten. Tenzer hatte in einer vierseitigen persönlichen Erklärung den Vorwurf der Vertuschung vehement zurückgewiesen und die Anschuldigungen als substanzlos und unhaltbar kritisiert.