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Die Top 5 der Notfälle über den Wolken

"Ist denn hier kein Arzt an Bord?" Dieser Ausruf ist laut Statistik auf Flügen weltweit gar nicht so selten. Zwar fühlen sich Ärztinnen und Ärzte naturgemäß angesprochen, doch die wenigsten wissen überhaupt, was dann auf sie zukommt. In den folgenden Fachbereichen sollten Sie sich daher unbedingt auskennen.

Gastroenterologen und Kardiologen bitte vortreten

"Ist denn hier kein Arzt an Bord?" Dieser Ausruf ist laut Statistik auf Flügen weltweit gar nicht so selten. Zwar fühlen sich Ärztinnen und Ärzte naturgemäß angesprochen, doch die wenigsten wissen überhaupt, was dann auf sie zukommt. In den folgenden Fachbereichen sollten Sie sich daher unbedingt auskennen.

Eines haben alle medizinischen Notfälle an Bord von Flugzeugen gemeinsam: Sie finden in einem Umfeld statt, welches durch einen Mangel an medizinischen Ressourcen charakterisiert wird. Für den zufällig anwesenden Arzt oftmals eine Herausforderung, die keinen Versorgungsleitlinien folgt. Oder doch? Forscher haben nun in einer aktuellen Arbeit versucht, die häufigsten auftretenden Notfälle zusammenzufassen und Handlungsleitlinien für anwesendes medizinisches Fachpersonal abzuleiten. 

Medizinische Notfälle an Bord von Flugzeugen sind keinesfalls so selten, wie allgemein angenommen. Die Studienautoren zeigten beispielsweise, dass auf etwa 1 von 604 Flügen ein medizinischer Einsatz notwendig wird. Anders ausgedrückt, entspricht dies zwischen 24 und 130 Vorfällen pro einer Million Passagiere.

Begünstigt werden die gesundheitlichen Probleme an Bord möglicherweise durch den herrschenden Kabinendruck und den damit einhergehenden leicht niedrigeren Sauerstoffpartialdruck. Da verwundert es letztenendes nicht, dass die Liste der häufigsten medizinischen Flugzeugnotfälle kardio-vaskuläre oder pulmonale Ursachen anführen:

  • Synkope / Beinahe-Synkope (32,7 %),
  • gastrointestinale Ursachen (14,8 %),
  • respiratorische Symptome (10,1 %),
  • kardiovaskuläre Ereignisse (7,0 %),
  • weniger häufig sind indes Traumata, psychiatrische Störungen, allergische Reaktionen, Notfälle bei der Geburt sowie der kardiale Arrest.

Die Ausstattung der Flugzeuge, um auf medizinische Notfälle reagieren zu können, variiert sehr stark zwischen den einzelnen Fluggesellschaften. Zur Basisausstattung zählen aber minimal Notfall-Kits, um eine einfachste Basisdiagnostik zu ermöglichen sowie Verbandmaterial, Material für das Legen eines venösen Zuganges und zum Teil ebenso eine Grundausstattung an einfachsten Medikamenten. 

Darüber hinaus stellen die Autoren klar, dass Ärzte, die an Bord eines Flugzeuges um Hilfe gebeten werden, je nach fachlicher Spezialisierung in der Regel als Teil eines Teams tätig werden. Dieses besteht einerseits aus dem Begleitpersonal an Bord des Flugzeuges, und andererseits auch aus dem medizinischen Bodenpersonal, welches im Idealfall über Funk alle Maßnahmen und Interventionen an Bord leitet. 

Quelle: Martin-Gill C et al., JAMA 2018;320(24):2580-2590. doi:10.1001/jama.2018.19842