Der wachsenden Zahl alter Menschen mit Suchtproblemen will die Diakonie in Niedersachsen besser helfen. Ein dazu in drei Regionen gestartetes Modellprojekt soll ausgedehnt werden. An diesem Mittwoch (11.00 Uhr) will die Diakonie eine Bilanz und Bewertung des zweijährigen Projekts vorlegen.
Im Raum Osnabrück, Celle sowie Diepholz/Sulingen war ein gemeinsames Herangehen an die Problematik durch Ärzte, Apotheker, Diakonie- und Alteneinrichtungen sowie Suchtberater erprobt worden.
Da Sucht im Alter meist hinter verschlossenen Türen stattfindet, wird das Ausmaß oft unterschätzt. Ausfallerscheinungen älterer Menschen wie Stürze, Schwindel oder Verwirrtheit werden außerdem leicht dem Alter zugeschrieben und nicht einem oft problematischen Konsum von Alkohol, Medikamenten oder beidem kombiniert.
Laut einer Studie des Bundesgesundheitsministeriums zeigen etwa 15 Prozent der Menschen, die von ambulanten Pflegediensten oder in stationären Altenheimen betreut werden, einen problematischen Alkohol- oder Medikamentenkonsum. Grundsätzlich vertragen ältere Menschen Alkohol schlechter als jüngere, vielfach gibt es Wechselwirkungen mit verordneten Medikamenten.