Die Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) unterstützt die Depressionsforschung an der Medizinischen Fakultät der Technischen Universität Dresden mit fünf Millionen Euro. Im Mittelpunkt der wissenschaftlichen Arbeit stehen affektive Störungen, ihre Ursachen sowie Diagnose- und Therapiemöglichkeiten, wie die Fakultät am Montag mitteilte. Das Projekt wird gemeinsam mit dem King's College London durchgeführt. Dafür haben beide Einrichtungen für viereinhalb Jahre ein Graduiertenprogramm aufgelegt.
Nach Angaben der Medizinischen Fakultät ist etwa jeder fünfte Erwachsene im Laufe seines Lebens mindestens einmal von Depressionen oder manisch-depressiven Erkrankungen betroffen. "Umso wichtiger ist es, die Rolle genetischer und umweltbedingter Faktoren besser zu verstehen und gleichzeitig die Grundlagenforschung voranzubringen, um neue Therapieansätze zu entwickeln", erklärte Michael Bauer, Direktor der Klinik und Poliklinik für Psychiatrie und Psychotherapie am Dresdner Universitätsklinikum.
Insgesamt sollen 30 Doktoranden in Dresden und London die Chance erhalten, ihre dreijährige Promotionsarbeit dem Thema affektive Störungen zu widmen. Ziel sei es, neue Ansätze der Früherkennung zu entwickeln, Diagnosetools zu verbessern und Therapieansätze zu erarbeiten, hieß es. Die potenziellen Bewerber sollen nicht nur aus Sachsen kommen. "Wir werden das Programm international bewerben, um die klügsten Köpfe nach Dresden zu holen", erklärte Professor Bauer. Die Teilnehmenden erhalten die Möglichkeit, jeweils sechs Monate in London beziehungsweise in Dresden zu forschen.