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Den Stressspiegel per Selbsttest erkennen

Ein amerikanisches Forschungsteam hat einen neuen Test entwickelt, um anhand von Schweiß, Blut, Urin und Speichel Stresshormone zu messen. Der Test soll in ein Gerät integriert werden, mit dem PatientInnen sich zuhause selbst testen können.

Forscherteam entwickelt Test zur Messung von Stresshormonen

Ein amerikanisches Forschungsteam hat einen neuen Test entwickelt, um anhand von Schweiß, Blut, Urin und Speichel Stresshormone zu messen. Der Test soll in ein Gerät integriert werden, mit dem PatientInnen sich zuhause selbst testen können.

Stress als "stummer Killer"

Von Herzerkrankungen bis zu Beeinträchtigungen der mentalen Gesundheit kann Stress eine Vielzahl an Krankheiten zur Folge haben. ForscherInnen der University of Cincinnati haben einen Test entwickelt, der anhand von Schweiß, Blut, Urin und Speichel Stresshormone misst. Dieser Test soll in ein zuhause nutzbares Gerät integriert werden.

Professor Andrew Steckl erläutert: "Ich wollte etwas erschaffen, das leicht zu bedienen und interpretieren ist. Man erhält hierdurch vielleicht nicht alle Informationen, aber bekommt einen Überblick, ob man einen Experten aufsuchen sollte."

Gesundheitliche Bedrohungen selbst erkennen

Das Forschungsteam entwickelte ein Gerät, das zur Messung von Stresshormonen UV-Licht verwendet. Steckl sagt: "Es erkennt nicht nur einen Biomarker, sondern mehrere. Das Besondere ist, dass es an verschiedenen Körperflüssigkeiten angewendet werden kann."

Die Idee, dass ein Heimmessgerät hilfreich sein könnte, kam Steckl im Hinblick auf die Gesundheit seines Vaters: "Ich musste mit ihm oft ins Labor oder zu Ärzten, um die Dosierung seiner Medikamente anzupassen. Deshalb dachte ich, dass Selbsttest-Gerät eine gute Idee wäre, um herauszufinden, ob er tatsächlich oder nur scheinbar in Gefahr ist. Das Messgerät ersetzt keine Labortests, aber könnte eine bessere Einschätzung liefern, in welchem Zustand man sich befindet."

Stressauslösern vorbeugen 

Prajokta Ray, erste Autorin der Studie, äußert sich zu den Forschungen: "Stress schadet uns in vielfacher Hinsicht und kann sowohl kurz- als auch langfristig verheerend sein. Viele körperliche Beschwerden, wie Diabetes, Bluthochdruck sowie neurologische und psychologische Störungen, sind oft mit durchlebtem Stress verknüpft."

Daher ist es wichtig zu verstehen, wie Stress sich individuell auf Menschen auswirkt. Ray ergänzt: "Stress steht schon lange im Fokus der Forschung. Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler haben hart daran gearbeitet, einen effektiven, günstigen und leicht bedienbaren Test zu entwickeln, der Stresshormone anhand von geringen Proben erkennen kann. Dieser Test hat das Potential, ein großer Erfolg zu werden. Deshalb wäre es toll, wenn die Forschung in dieser Richtung weitergeht."

Risiken sind notwendig, um zum Durchbruch zu gelangen

Die University of Cincinnati gehört zu den führenden Einrichtungen im Bereich der Biosensor-Technologie. Die Labore befassen sich überwiegend mit weiterlaufenden Schweiß-Testen und Pont-of-Care-Testing in den unterschiedlichsten Bereichen, von traumatischen Hirnverletzungen hin zu Bleivergiftungen.

Steckl erläutert: "Im Herzen sind wir Ingenieure. Wir weichen nicht vor neuen Herausforderungen zurück und suchen nach Chancen. Wir sind nicht klug genug, schwierigen Themen aus dem Weg zu gehen. Manchmal zahlt sich das aus!"

Quelle:
Prajokta Ray, Andrew J. Steckl. Label-Free Optical Detection of Multiple Biomarkers in Sweat, Plasma, Urine, and Saliva. ACS Sensors, 2019; 4 (5): 1346 DOI: 10.1021/acssensors.9b00301