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Dem Tod davon laufen: Schützt Bewegung bei Herzinfarkt?

Im Rahmen einer dänischen Forschungsarbeit haben sich nun die gesundheitlichen Vorteile von körperlicher Aktivität weiter ausgedehnt: Wer körperlich aktiv ist, verringert das Risiko infolge eines Herzinfarktes zu sterben.

Körperliche Aktivität verringert Sterberisiko um bis zu 47 Prozent.

Im Rahmen einer dänischen Forschungsarbeit haben sich nun die gesundheitlichen Vorteile von körperlicher Aktivität weiter ausgedehnt: Wer körperlich aktiv ist, verringert das Risiko infolge eines Herzinfarktes zu sterben.

Das Risiko für einen Herzinfarkt kann durch verschiedene Faktoren erhöht werden. Natürlich spielt das Alter eine entscheidende Rolle. Bei Männern wird es ab dem 45. Lebensjahr kritisch, Frauen sind dagegen ab einem Alter von 55 Jahren einem erhöhten Risiko ausgesetzt. Zudem können Komponenten wie Übergewicht, ein erhöhter Cholesterinspiegel, Diabetes, hoher Blutdruck, unzureichende körperliche Aktivität und Rauchen sehr einflussreich sein. Auch Stress – ob privat oder im Berufsleben – gehört zu den Risikofaktoren, die den Herzinfarkt begünstigen. Zieht ein solcher Infarkt notwendigerweise den Tod nach sich? Jährlich werden über 300.000 Herzinfarkte in Deutschland dokumentiert, ca. 70.000 Fälle enden tödlich. Welcher Parameter kann die Anzahl der Sterbefälle verringern? Genau diese Frage haben sich nun Wissenschaftler der University of Copenhagen im Rahmen einer Studie gestellt. "Tierstudien suggerieren, dass Herzinfarkte glimpflicher ausgingen, wenn die Tiere körperlich aktiv waren", heißt es von Studienautorin Eva Prescott. "Wir haben überprüft, ob sich diese Beobachtung auch auf den Menschen übertragen lässt."

Die Studie umfasst 14.223 Teilnehmer, in deren Krankheitsgeschichte weder Herzinfarkte noch Schlaganfälle dokumentiert sind. Im Rahmen ihrer Evaluation ermittelten die Forscher, in welchem Ausmaß ihre Probanden körperlich aktiv waren. Die Studienteilnehmer wurden in "Stubenhocker", "leicht körperlich aktiv", "moderat körperlich aktiv" und "stark körperlich aktiv" klassifiziert. Der Beobachtungszeitraum erstreckte sich von 1976 bis 2013. In diesem Zeitraum erlitten 1.664 Probanden einen Herzinfarkt, 425 starben.

Der Schlüssel liegt in der Entstehung von Kollateralen

Es stellte sich heraus, dass Teilnehmer ein geringeres Sterberisiko hatten, wenn sie körperlich aktiv waren. Die Studienautoren heben vor allem die sogenannte Dosis-Wirkungs-Beziehung hervor. Demnach hatten Probanden, die leicht körperlich aktiv waren, ein um 32 Prozent geringeres Sterberisiko als Stubenhocker. Bei Teilnehmern, die eine moderate und starke körperliche Aktivität verbuchten, verringerte sich das Sterberisiko dagegen um 47 Prozent. Wer körperlich aktiv ist, hat somit eine gute Basis geschaffen.

Autorin Eva Prescott erklärt sich die Ergebnisse folgendermaßen: "Wer sich körperlich betätigt, bildet Kollaterale im Herzen. Dadurch wird sichergestellt, dass das Herz auch nach einem Infarkt hinreichend mit Blut versorgt wird. Zudem wird die Bildung von chemischen Stoffen angekurbelt, wodurch der Blutfluss begünstigt wird. Darüber hinaus verringert sich das Ausmaß der Beschädigungen am Herzen."

Im Schlusswort weist die Autorin darauf hin, dass hier von einer Beobachtungsstudie die Rede ist und demnach keine kausalen Schlüsse gezogen werden können. Nichtsdestotrotz beweisen diverse Studien, dass Bewegung gesundheitliche Vorteile nach sich zieht. Auch wenn diese Studie nicht von experimenteller Natur ist, suggerieren die Ergebnisse, dass körperliche Aktivität ein wichtiger Parameter ist, der das Sterberisiko verringern kann.