Nach einer Studie der Krankenkasse DAK haben 7,5 Prozent der Erwerbstätigen im Südwesten schon einmal Aufputschmittel eingenommen, um ihre Leistungsfähigkeit am Arbeitsplatz zu erhöhen. Inklusive einer Dunkelziffer ergebe sich ein Wert von bis zu 13,5 Prozent oder 746 000 Arbeitnehmern, teilte DAK-Landeschef Markus Saur bei der Vorlage des DAK-Gesundheitsreports 2015 am Dienstag in Stuttgart mit. “Auch wenn Doping im Job noch kein Massenphänomen ist, sind diese Ergebnisse ein Alarmsignal.”
Saur warnte vor Nebenwirkungen wie Kopfschmerzen, Nervosität über Stimmungsschwankungen bis hin zu Persönlichkeitsveränderungen und Abhängigkeit. “Wer sich immer wieder hochpusht, überfordert sich selbst und entwickelt möglicherweise am Ende eine Erschöpfungsdepression.” Antidepressiva hätten keinerlei Nutzen, wenn keine Depression vorliege. Neben diesen Mitteln würden häufig Betablocker, aber auch Wachmacher und ADHS-Pillen eingenommen. Entgegen landläufiger Meinung haben Erwerbstätige mit einfachen Jobs und einem unsicheren Arbeitsplatz laut DAK ein erhöhtes Dopingrisiko – und nicht die Topmanager.
Grundlage der Studie sind Daten von rund 320 000 erwerbstätigen DAK-Versicherten. Die Ergebnisse wurden auf alle Arbeitnehmer in Baden-Württemberg hochgerechnet. Bundesweit wurden außerdem mehr als 5000 Beschäftigte zwischen 20 und 50 Jahren befragt, davon 670 im Südwesten.
Text: dpa /fw