Jedes zweite neue Arzneimittel habe keinen bescheinigten Zusatznutzen für die Patienten. Trotzdem stiegen die Verordnungen dieser Wirkstoffe fast genauso stark wie die von Medikamenten mit Zusatznutzen, kritisierte die gesetzliche Krankenkasse am Dienstag in Berlin.
Auch fünf Jahre nach Inkrafttreten der Reform des Arzneimittelmarktes (AMNOG) bleibt die Nutzenbewertung von Arzneimitteln folgenlos für die Verordnungszahlen von Medikamenten ohne Zusatznutzen, so ein zentrales Ergebnis eines neuen Reports der DAK-Gesundheit. Dafür wurden 200 niedergelassene Ärzte über ihr Verordnungsverhalten befragt. Das AMNOG sei in seinen Grundzügen sinnvoll. Doch die erhofften Spareffekte blieben aus.
Weit über 30 Milliarden Euro hätten die gesetzlichen Krankenkassen im vergangenen Jahr für Arzneimittel ausgegeben. Deshalb sei eine weitere Reform nötig, argumentierte DAK-Chef Herbert Rebscher. Nötig sei eine langfristige, systematische Kosten-Nutzen-Analyse, die den Preis eines Medikaments und die Kostenersparnis bei der Behandlung gegenüberstellt.
Text: dpa /fw
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