Würden solche Hygienedienstleistungen an Fremdfirmen vergeben, könne dies für Patienten gefährlich werden, sagte Verbands-Vizepräsident Jörg-Andreas Rüggeberg der Deutschen Presse-Agentur. Die Gefahr sei groß, dass unqualifiziertes Personal eingesetzt werde, das aus Unwissenheit Fehler begehe.
Das Universitätsklinikum Mannheim war vor einem halben Jahr wegen gravierender Hygienemängel in die Krise geraten. Es hatte daraufhin einen externen Dienstleister mit der Sterilisation von OP-Besteck betraut. Vor kurzem hatte das Regierungspräsidium Karlsruhe dort jedoch Mängel festgestellt. Demnach waren Zangen nicht vollständig zerlegt worden und konnten so nicht komplett gereinigt werden.
Rüggeberg sieht durch die Probleme bei der Sterilisation in Mannheim eher kein erhöhtes Infektionsrisiko. Es sei vorstellbar, dass tatsächlich kein einziger Patient zu Schaden gekommen sei, sagte er. Wenn Gewebereste am gereinigten OP-Besteck klebenblieben, sei das zwar ekelerregend. Doch letztlich seien die Überreste ebenfalls sterilisiert worden und könnten keinen Schaden mehr anrichten.
Wesentlich schlimmer sei es, wenn sich die Wege zwischen verunreinigtem und sterilisiertem OP-Besteck kreuzten. Dann könnten gefährliche Krankenhauskeime auf die gereinigten Instrumente übergehen und vor allem bei schwerkranken Patienten gefährliche Infektionen verursachen. Solche Ablauffehler könnten bei ungelernten Kräften durchaus passieren.
Text: dpa /fw