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Brandenburger Hausärzteschaft rechnet mit mehr Grippeschutzimpfungen

Im Herbst ist in Bus und Bahn das Schniefen und Husten traditionell nicht zu überhören. Auch mitten in der Corona-Pandemie naht die Grippesaison. Die Brandenburger Hausärzteschaft bereitet sich auf mehr Impfwillige vor.

Bewusstere Entscheidung für Grippeschutzimpfung aufgrund von COVID-19

Im Herbst ist in Bus und Bahn das Schniefen und Husten traditionell nicht zu überhören. Auch mitten in der Corona-Pandemie naht die Grippesaison. Die Brandenburger Hausärzteschaft bereitet sich auf mehr Impfwillige vor.

Die Grippesaison naht - und die HausärztInnen in Brandenburg bereiten sich nach Angaben ihres Verbandes darauf vor, dass sich mehr Menschen gegen die Influenza impfen lassen wollen. "Wir haben bei der Bestellung des Impfstoffes schon einkalkuliert, dass dieses Jahr vermehrt die mittleren Jahrgänge kommen, die sonst Impfgegner sind", sagte Astrid Tributh, Vize-Vorsitzende des Hausärzteverbandes Brandenburg. Ihrer Einschätzung nach werden sich mit Blick auf Corona mehr Menschen bewusster für eine Impfung entscheiden. Die HausärztInnen seien dafür gut gewappnet, sofern ausreichend Impfstoff zur Verfügung stehe. Noch warteten allerdings zahlreiche Praxen auf Lieferung, sagte Tributh.

Nach Einschätzung von Gesundheitsministerin Ursula Nonnemacher (Grüne) wird es das Gesundheitswesen in dieser Grippesaison mit deutlich mehr Atemwegserkrankungen zu tun bekommen. Sie rief zur Teilnahme an der Grippeschutzimpfung auf. "Angesichts des Coronavirus ist es in diesem Jahr besonders wichtig, dass sich viele Menschen gegen die Grippe impfen lassen, damit sich die Atemwegserkrankungen Influenza und COVID-19 möglichst wenig überlagern", erklärte Nonnemacher.

Vor allem in Risikogruppen mehr impfen

Alle Menschen über 60 Jahren, Kinder, Jugendliche und Erwachsene mit Vorerkrankungen wie Herz- und Kreislaufkrankheiten oder Diabetes, Bewohner von Alten- und Pflegeheimen sowie Schwangere sollten sich gegen Grippe impfen lassen, empfahl die Kassenärztliche Vereinigung Brandenburg. Auch für Personen, die beruflich viel Kontakt mit anderen Menschen haben – wie ÄrztInnen, Krankenschwestern, Pflegekräfte, LehrerInnen oder BusfahrerInnen – sei die Grippeschutzimpfung wichtig, sagte KVBB-Sprecher Christian Wehry. Die Kosten der Impfung werden von den Gesetzlichen Krankenkassen übernommen. PatientInnen, die sich impfen lassen wollen, sollten einen Termin vereinbaren, empfahl Wehry.

In der Saison 2018/2019 wurden im Land insgesamt 5.453 Erkrankungen mit Labornachweis gemeldet. Es wird von einer starken Dunkelziffer ausgegangen. "Der beste Schutz gegen eine Grippeinfektion ist die rechtzeitige Impfung. Der Herbst ist dafür die beste Zeit", betonte Ministerin Nonnemacher.

Die Ständige Impfkommission (Stiko) am Robert Koch-Institut geht davon aus, dass zum Schutz der Menschen und zur Entlastung des Gesundheitssystems in der kommenden Influenzasaison 2020/21 mit den verfügbaren Impfstoffmengen der größte Effekt erzielt werden kann, wenn vor allem in den Risikogruppen erheblich mehr geimpft wird.