Der Original-Spender-Katze werden Körperzellen (meist der Haut) entnommen. Deren Zellkern bringt man durch eine "Hungerkur" dazu, wieder alle ihre Gene anzuschalten. Ein Teil der Gene wird nämlich "abgeschaltet", z.B. braucht eine Hautzelle keine Verdauungsenzyme zu produzieren.
Die so "gedopten" Zellkerne werden dann entnommen und in eine ebenfalls von einer Katze stammende Eizelle unter dem Mikroskop injiziert, deren Kern zuvor entfernt worden ist.
Die Eizelle hat nun einen diploiden (doppelten) Chromosomensatz - wie bei einer normalen Eizellbefruchtung. Die Eizelle wird sodann mit feinsten Stromimpulsen zur Teilung angeregt. Im 8-Zellstadium kann der Embryo einer Surrogat-Mutter ("Ammenkatze") in die Gebärmutter eingesetzt werden, die ihn dann austrägt.
Gesagt getan! Bei CarbonCopy passierte aber etwas Unerwartetes: CCs Farbmuster war nicht identisch mit dem der Zellkernspenderin Rainbow.
Das Farbmuster ist nämlich das Ergebnis sowohl von Gen- als auch von Umwelteinflüssen. Schon die Lage des Embryos im Ammenkörper beeinflusst z.B. das entstehende Farbmuster des Fells. Auch andere Umweltfaktoren können kleine Unterschiede zwischen Klon und Original bewirken, man denke nur an die gesundheitliche Verfassung der Amme und die verfügbare Nahrung. Außerdem: Es wird ja nur die DNA des Spender-Zellkerns übertragen.
Deshalb sind alle bisherigen Klone ohnehin keine vollständig identischen Kopien: Sie haben wie alle Tierklone von der Spendermutter eine entkernte Eizelle erhalten. Doch darin befinden sich noch die "Kraftwerke" der Zelle, die Mitochondrien des Spendertiers. Und die enthalten eigenes Erbgut der Leihmutter, also DNA.
Also kann man z.B. nicht die exakte Farbgebung des Fells erwarten. Und der Charakter vererbt sich nicht…
Eine amerikanische Klon-Firma nimmt dem Kunden schonmal für 300 US-Dollar intaktes Gewebe der Katze ab. 1.395 Dollar Grund- und 150 Dollar jährliche Lagerungsgebühr kosten Kultivieren und Aufbewahren der Zellen in Flüssig-Stickstoff.
Das Geschlecht des Zellkern-Spenders ist beliebig, Zellkern und Eizelle können auch von derselben Katze kommen. Und natürlich kann eine Katze auch als „Amme“ für ihre eigenen Zellen dienen - sie trägt dann quasi ihren eigenen Klon aus.
Soll dagegen ein Kater geklont werden, ist er vollständig auf die Hilfe von Katzendamen angewiesen...
Der Hund "Snuppy" (von Seoul National University, SNU, und „puppy“, dem englischen Wort für Welpen) vertritt 2008 die elfte vom Menschen geklonte Tierart der Geschichte - nach Schafen, Mäusen, Kühen, Ziegen, Schweinen, Kaninchen, Katzen, Maultieren, Rehen und Pferden.
Er wurde von einer Labrador Retriever-Hündin ausgetragen und gleicht seinem Afghanen-Papa auf das Haar. Snuppy ist ein ausgemachter Glückshund, der einzige von 1 095 geklonten Embryonen, der gesund überlebt hat!
Seit dem Schaf Dolly hat sich allerdings die "Klonologie" nicht so rasant entwickelt wie erwartet (oder befürchtet).
Mark Westhusin von der Texas A&M University, der das Kätzchen CarbonCopy geklont hatte, gab die Versuche mit Hunden nach drei Jahren entnervt auf. Das Schwierige beim Hund sind wohl die Eizellen, die hier die Ovarien in einer frühen Entwicklungsstufe verlassen und auf ihrer Reise zur Gebärmutter in den Eileitern reifen. Der rechte Zeitpunkt der Entnahme ist also schwierig zu treffen.
Danach wurde in Korea der weibliche Zellkern entfernt und durch den Afghanen-Ohr-Zellkern ersetzt, die so veränderte Eizelle in eine Leihmutter implantiert. 15 südkoreanische Forscher arbeiten zweieinhalb Jahre an Snuppy, unter der strengen Leitung von Star-Biotechnologen Woo Suk Hwang. Dieser wurde weltberühmt (und weltweit verdammt vom Papst), weil er erstmals menschliche Klone einzig zu dem Zwecke hergestellt hatte, daraus embryonale Stammzellen zu entnehmen.
Der nach dem Hunde-Klon-Erfolg wieder populäre Prof. Hwang schwimmt heute in Südkorea in Forschungsgeld, nachdem er ein Angebot aus den USA bekommen hat.
Eigentlich will Hwang Hunde-Klone als Modelle für menschliche Krankheiten erzeugen. Das wird kerngesunde Hundefreunde sicherlich ärgern. Aber sein Konkurrent Mark Westhusin meint, es sei den Aufwand nicht wert.
An Klon-Hunden könnte jedoch erforscht werden, welche genetischen und welche äußeren Faktoren die Eigenschaften der zahlreichen Rassen bestimmen.
Und das Klonen von Menschen? Alle selbsternannten "Menschen-Kloner" sind im Moment buchstäblich "auf den Hund gekommen":
Inzwischen werden sie gefragt, wer die Verantwortung dafür übernehmen will, für ein gesundes Klon-Baby von Hunderten Leihmüttern eventuell missgebildete Embryonen austragen zu lassen.