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BND-Chef warnt vor Cyberangriffen im Gesundheitswesen

Hackerattacken auf Unternehmen und Behörden sind längst Alltag. Viele werden aber aus Scham nicht gemeldet. BND-Chef Bruno Kahl wirbt erneut dafür, die Sicherheitsbehörden konsequent einzuschalten.

Bei Hackerangriffen sofort die Sicherheitsbehörden einschalten

Hackerattacken auf Unternehmen und Behörden sind längst Alltag. Viele werden aber aus Scham nicht gemeldet. BND-Chef Bruno Kahl wirbt erneut dafür, die Sicherheitsbehörden konsequent einzuschalten.

Der Chef des Bundesnachrichtendienstes (BND), Bruno Kahl, hat die deutsche Wirtschaft aufgefordert, sich bei Cyberattacken auf Unternehmen auch an die Nachrichtendienste zu wenden. Der BND habe deutlich mehr Vertrauen verdient, als ihm entgegengebracht werde, sagte Kahl am Mittwoch in Stuttgart. Es gebe noch Berührungsängste. "Vor ein paar Jahren waren die Unternehmen noch nicht bereit, darüber zu berichten, wenn sie Opfer eines Hackerangriffs geworden sind." Das habe sich aber gebessert. Gerade mittelständische Betriebe seien für Deutschlands Wirtschaftskraft extrem wichtig, aber auch besonders verwundbar.

Der Nachrichtendienst berate Unternehmen auch in Sachen Sicherheit, wenn sie sich für Standorte im Ausland entscheiden. Kahl warnte bei dem Sicherheitskongress der IHK Region Stuttgart erneut vor Hackerangriffen auf Infrastruktureinrichtungen in Deutschland. Das könne zu einer ernsthaften Gefahr für die Wirtschaft werden. Als Beispiel für mögliche Angriffsziele nannte er die Energieversorgung, das Gesundheitswesen oder auch den Finanzsektor.

Eine der wichtigen Branchen ist im Südwesten der Maschinenbau. Der Landeschef des Branchenverbands VDMA, Mathias Kammüller, sagte anlässlich seiner Jahrespressekonferenz, die Sensibilisierung kleiner Unternehmen für das Thema Cyberschutz müsse weitergehen. Die Auswirkungen von IT-Angriffen auf die Wirtschaft werden bereits jetzt seinen Angaben zufolge weltweit auf über 500 Milliarden Euro Schaden pro Jahr geschätzt.

Nicht nur die Südwest-Wirtschaft, auch die Landesverwaltung ist beispielsweise immer wieder Ziel von schädlicher Software. So werden einer Sprecherin des Innenministeriums zufolge im Schnitt täglich mehr als 500.000 automatisierte E-Mails abgewiesen. Allerdings gebe es auch zunehmend ernstere Angriffe, die vom Firewall-System registriert und abgewehrt würden. Erst 2017 hatte die Landesregierung 30 Stellen für Informationssicherheitsbeauftragte für alle Ressorts der Landesverwaltung geschaffen.