Die Blutspendevorräte in Nordrhein-Westfalen sind fast aufgebraucht. Am Tag würden 3000 Blutkonserven benötigt, doch 10 bis 15 Prozent fehlen. Ein Grund dafür ist der Start der Sommerferien. In dieser Zeit ist die Spenderbereitschaft besonders gering.
Zu Beginn der Sommerferien sind die Blutspendelager in Nordrhein-Westfalen so gut wie leer. "In einer Notsituation würden unsere Reserven nicht ausreichen", warnt Stephan David Küpper, Sprecher des Blutspendedienstes West.
Seit Wochen schon fehlten 10 bis 15 Prozent der benötigten Blutspenden. Das Problem sei in der Ferienzeit besonders gravierend, da viele Leute lieber das schöne Wetter genießen, als spenden zu gehen. In Nordrhein-Westfalen sei die Spendenbereitschaft zudem traditionsgemäß sehr gering.
Um dem entgegenzusteuern, hat der Blutspendedienst nun eine Sommeraktion gestartet: Wer einen Freund mitbringt, bekommt eine Powerbank - ein mobiles Ladegerät - geschenkt. Das habe die Zahlen etwas beruhigt, sagt Küpper. Dennoch fehlen noch viele Spender, um den Bedarf von 3000 Blutkonserven am Tag zu decken. Denn Operationen und Therapien laufen weiter - auch wenn gerade Urlaubszeit ist.
Auf das Jahr gerechnet werden in Deutschland 112 Millionen Blutspenden benötigt. Eine besondere Herausforderung sei dabei, dass die fertigen Blutpräparate nur eine kurze Haltbarkeit haben. Diese betrage bei Blutkonserven bis zu 42 Tage. Die ebenfalls aus einer Blutspende gewonnenen Blutplättchenkonzentrate für Krebspatienten halten sich nur bis zu fünf Tage. Vor allem in den Ferien wird das zum Problem, wenn die Spendenbereitschaft rapide abnimmt.
Dabei könne schon eine Blutspende von einem halben Liter drei Menschen helfen. Spenden dürfen gesunde Erwachsene zwischen 18 und 73 Jahren, wenn sie über 50 Kilo wiegen. Männer können sechs Mal im Jahr spenden, Frauen vier Mal. Dafür bietet allein das DRK 40 Blutspendetermine pro Tag in NRW an.