Im Prozess um entwürdigende Bilder von wehrlosen Patienten im Aachener Klinikum sind drei entlassene Krankenpfleger zu Haftstrafen auf Bewährung verurteilt worden. Die Bilder unter anderem von dementen und betagten Menschen aus der Notaufnahme seien ein Vertrauensbruch am Patienten, sagte die Vorsitzende Richterin am Amtsgericht Aachen, Lena Michel-Rensen, am Donnerstag. “Die Täter sind diejenigen, die eigentlich eine Fürsorgepflicht haben”, sagte sie.
Die insgesamt fünf entlassenen Krankenpfleger aus der Notaufnahme hätten in wechselnder Beteiligung Bilder und ein Video von Patienten gemacht. Darunter seien demente und auch unbekleidete Patienten gewesen. Ein schwer dementer Herzpatient wurde laut Urteil mit einer Botschaft bemalt. Zwei Bilder und ein Video wurden in einer Whatsapp-Gruppe veröffentlicht.
Das Gericht verurteilte alle Angeklagten wegen Verletzung des höchstpersönlichen Lebensbereichs durch Bildaufnahmen in neun Fällen. Zwei Angeklagte wurden zu Geldstrafen verurteilt. Das Gericht folgte mit den Strafmaßen weitgehend den Forderungen der Staatsanwaltschaft. Alle Verteidiger hatten Geldstrafen für die 25 bis 32 Jahre alten Angeklagten gefordert.
Text und Foto: dpa /fw