An der Rostocker Uniklinik für Strahlentherapie in Rostock ist am Mittwoch ein neues Bestrahlungsgerät offiziell eingeweiht worden. Mit dem sogenannten Hochpräzisions-Linearbeschleunigers VERO sei es möglich, den Therapiestrahl in jede Raumrichtung millimetergenau zu verstellen sowie räumlich und zeitlich individuell zu formen, sagte Klinikchef Guido Hildebrandt. Einer der Vorteile des knapp sechs Millionen Euro teuren Geräts sei, dass gesundes Gewebe weitgehend geschont werde.
Die Tumorposition könne während der Therapie in Echtzeit nachverfolgt werden. Dies sei besonders dann von Bedeutung, wenn sich der Tumor etwa durch Atmung räumlich bewegt. Weltweit gebe es nur 25 dieser Bestrahlungsgeräte, in Nord- und Mitteldeutschland ist es das einzige. Die Rostocker Klinik sei eines der wichtigsten Zentren für Strahlentherapien in Norddeutschland. Hildebrandt wolle die Klinik als ein Tumorzentrum etablieren, das standortübergreifend viele medizinische Fachbereiche verbindet.
“Das Gerät eröffnet in Forschung und Krankenversorgung völlig neue Wege zur individualisierten Krebstherapie”, sagte der wissenschaftliche Vorstand der Klinik, Emil Reisinger. Gemeinsame Projekte von Medizinern, Physikern, Ingenieuren und Biologen würden die Attraktivität des Wissenschaftsstandorts Rostock steigern.
Text und Foto: dpa /fw