Berlin und Brandenburg arbeiten gerade an ihrer gemeinsamen Krankenhausplanung, die für 2020 vorgesehen ist. Bei allen unterschiedlichen Voraussetzungen sind die Ziele recht gleich.
Die beiden Länder Berlin und Brandenburg wollen bei ihrer gemeinsamen Krankenhausplanung keine Einrichtung schließen. Es gehe "nicht um die Schließung von Standorten, sondern um engere Kooperation zwischen Krankenhäusern und zwischen stationären und ambulanten Angeboten in Gesundheit und Pflege", teilten Berlins Gesundheitssenatorin Dilek Kolat (SPD) und die Brandenburger Gesundheitsministerin Susanna Karawanskij (Linke) am Mittwoch mit. Auch digitale Möglichkeiten spielten eine Rolle.
Brandenburgs Staatskanzleichef Martin Gorholt (SPD) nannte als Ziel eine flächendeckende und für alle Patienten gut zu erreichende Versorgung. "Die Landesregierung steht für den Erhalt aller 53 Krankenhausstandorte", sagte Gorholt. "Damit das auch klappt, brauchen wir zukunftsfähige Krankenhäuser."
Sie seien mancherorts schon Träger medizinischer Versorgungszentren, um Defizite in ländlichen Regionen ausgleichen zu können. Gorholt bekräftigte die geplanten Investitionen von je 100 Millionen Euro in die Krankenhäuser in Brandenburg für 2019 und 2020 sowie 60 Millionen Euro aus dem Krankenhaus-Strukturfonds des Bundes und 60 Millionen Euro vom Land.
Die SPD-Gesundheitspolitikerin Britta Müller stellte fest: "Wir haben von Unterversorgung bedrohte Regionen." Sie warnte davor, Krankenhäuser wirtschaftlich "ausbluten" zu lassen, indem sie über medizinische Versorgungszentren mehr ambulante Leistungen übernehmen - die werden schlechter vergütet als stationäre Leistungen.
Die Landeskrankenhausgesellschaft Brandenburg nannte fehlende Pflegekräfte als das Problem Nummer eins der Krankenhäuser. Der Vorsitzende Detlef Troppens forderte die Landesregierung dazu auf, einen "Masterplan ausländische Pflegekräfte" zu entwickeln.
Beide Länder sind im Gesundheitswesen verzahnt: Im Jahr 2016 wurden nach Angaben von Senatorin Kolat 108.000 Brandenburger in Berlin im Krankenhaus behandelt, umgekehrt waren es 21.000 Berliner in Brandenburg. Im März wollen das Brandenburger Kabinett und der Berliner Senat über das Grundlagenpapier zur gemeinsamen Krankenhausplanung beraten. Das Ziel ist für 2020 der Beschluss der beiden miteinander abgestimmten Krankenhauspläne.