“Die Erfolgsquote, wenn man rechtzeitig anfängt, liegt bei 90 Prozent”, sagte Chefarzt Martin Gosau vom Klinikum Nürnberg am Dienstag. Das Krankenhaus bietet das noch kaum verbreitete Therapieverfahren seit Ende 2014 an. Im Freistaat werden Kinder auch in Würzburg und Regensburg auf diese Weise behandelt.
Die Nachfrage ist da. Seitdem Kleinkinder in der Rückenlage schlafen sollen, um das Risiko des plötzlichen Kindstods zu senken, nehmen lagebedingte Kopfverformungen zu. Häufig bilden sie sich nicht mehr zurück, was neben ästhetischen und in der Folge häufig psychischen Problemen auch eine frühzeitige Abnutzung der Halswirbelsäule und der Kiefergelenke sowie Haltungsschäden verursachen kann.
Die Helmtherapie sollte möglichst zwischen dem vierten und sechsten Lebensmonat des Kindes beginnen. Der Schädel des Säuglings wird dabei nicht mit Druck verformt. “Stattdessen wird das Wachstum ausgenutzt”, erläuterte Assistenzarzt Peter Mayer. An den abgeflachten Partien des Kopfes hat der Helm im Inneren Aussparungen, so dass sich der Schädel bei einem Wachstumsschub dort stärker ausdehnt, bis er wieder symmetrisch ist.
Text und Foto: dpa /fw