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Bayerischer Demenzpakt durch COVID-19 verzögert

Der Freistaat tut viel für rund 240.000 Demente und ihre Angehörigen. Im Jahr 2020 sollte noch ein Bayerischer Demenzpakt hinzukommen. Doch dann kam die Pandemie.

Thema Demenz auf noch breitere Basis stellen

Demenzstrategie, Demenzwoche, Demenzpreis: Der Freistaat tut viel für rund 240.000 Demente und ihre Angehörigen. Im Jahr 2020 sollte noch ein Bayerischer Demenzpakt hinzukommen. Doch dann kam die Pandemie.

Wegen der Corona-Krise verzögert sich die geplante Gründung eines Bayerischen Demenzpakts, mit dem die Situation von Betroffenen und Angehörigen verbessert werden soll. Die erste Arbeitssitzung sei eigentlich für März geplant gewesen, sagte ein Sprecher des Gesundheitsministeriums in München. Nun soll der Demenzpakt am Welt-Alzheimertag (21. September) der Öffentlichkeit vorgestellt werden, wenn es das Infektionsgeschehen denn zulässt.

Ministerin Melanie Huml (CSU) hatte Ende vergangenen Jahres angekündigt, alle bayerischen Staatsministerien sowie VertreterInnen von Kommunen, Kirchen, Zivilgesellschaft, Wohlfahrts- und Betroffenenverbänden könnten dem Pakt beitreten. Nun sagte sie, ohne Details zu nennen: "Ziel des Paktes ist es, das Thema Demenz auf eine noch breitere Basis zu stellen, um die Lebenssituation von Menschen mit Demenz sowie ihrer Angehörigen in Bayern weiter zu verbessern. Außerdem wollen wir tragfähige Strukturen für die Zukunft schaffen."

Teilnahme am öffentlichen und kulturellen Leben ermöglichen

Das Recht auf soziale Teilhabe gelte für alle. "Viele Menschen können trotz der Veränderungen, die eine Demenz mit sich bringt, am öffentlichen und kulturellen Leben teilnehmen, ihren Alltag mitbestimmen und sich einbringen", so Huml. "Die Diagnose Demenz darf nicht dazu führen, dass Menschen von der Gesellschaft ausgeschlossen werden. Klar ist auch: Demenz kann jede und jeden von uns treffen."

Rund 240.000 Menschen in Bayern sind von Demenz betroffen. "Sollte kein medizinischer Durchbruch gelingen, dürfte ihre Zahl bis 2030 sogar auf rund 300.000 steigen", sagte Huml. "Deshalb bin ich froh, dass unser Demenzpakt trotz einer Corona-bedingten Verzögerung nun, soweit es das Infektionsgeschehen zulässt, bald starten kann."

Mehrere Projekte, um Öffentlichkeit für Thematik zu sensibilisieren 

OppositionsvertreterInnen hatten schon die Ankündigung als Symbolpolitik kritisiert und eher konkrete Maßnahmen wie alternative Wohnformen wie Demenzdörfer und weniger Bürokratie gefordert. Hingegen erklärte die Geschäftsführerin des bayerischen Landesverbands der Deutschen Alzheimer Gesellschaft, Sonja Womser, es sei sinnvoll, wenn das Thema Demenz mehr in die Gesellschaft gebracht werde.

Der Demenzpakt ist eine von vielen Aktionen des Ministeriums, um mehr für PatientInnen und Angehörige zu tun sowie die Öffentlichkeit für das Thema zu sensibilisieren: 2013 hatte die Staatsregierung eine Bayerische Demenzstrategie beschlossen. Zudem gibt es die Bayerische Demenzwoche mit Informationen über Betreuungs- und Hilfsangebote, den Bayerischen Demenzpreis, der Projekte für Menschen mit Demenz auszeichnen soll, sowie eine Fachstelle für Demenz und Pflege Bayern.