Das Landgericht lehnte erneut einen Antrag des Angeklagten ab, den Haftbefehl außer Vollzug zu setzen. Das Gericht sehe nach wie vor einen dringenden Tatverdacht, teilte ein Sprecher am Montag mit. Die Staatsanwaltschaft wirft dem Mediziner Vergewaltigung, sexuelle Nötigung und gefährliche Körperverletzung vor. Er soll im Klinikum Bamberg Frauen ruhiggestellt und sich an ihnen vergangen haben.
Der Arzt bestreitet die Vorwürfe. Er habe aus rein medizinischen Gründen und nicht aus einer sexuellen Motivation heraus gehandelt, hatte er bislang stets erläutert. Zudem zweifelten seine Verteidiger die Beweiskraft einer Blutprobe der Hauptbelastungszeugin an. Die Medizinstudentin hatte im Vorjahr den Fall ins Rollen gebracht, nach einer Untersuchung durch den Ex-Chefarzt war den Ermittlungen zufolge in ihrem Blut ein Betäubungsmittel nachgewiesen worden.
Die mögliche Problematik der Blutprobe ändere nichts am dringenden Tatverdacht, den die Strafkammer gegen den Angeklagten hege, erläuterte der Sprecher weiter. Der Prozess, der bereits seit Anfang April läuft, geht am 10. August weiter.
Text: dpa /fw