Das Kieler Gesundheitsministerium warnt gesundheitlich angeschlagene Menschen vor einem Bad in der Ostsee. Mit steigenden Wassertemperaturen können sich auch Bakterien mit der Sammelbezeichnung Vibrionen stärker vermehren, sagte Ministeriumssprecherin Susann Wilke am Montag.
So könne Vibrio vulnificus, der in der Ostsee vorkommt, über offene Wunden in den Körper eindringen. Das können den Angaben zufolge sogar Mückenstiche sein. Bei Menschen mit geschwächtem Immunsystem wie Diabetes oder HIV-Erkrankungen kann das Bakterium sehr schwere Wundinfektionen verursachen.
Zuvor hatte bereits das Landesamt für Gesundheit und Soziales in Rostock vor einem Bad in der Ostsee gewarnt. Am Wochenende sei ein 70-Jähriger mit chronischen Vorerkrankungen wegen einer Infektion gestorben.
Im Verdachtsfall sollte wegen des raschen und schweren Krankheitsverlaufes sofort ein Arzt konsultiert werden. Bestätige sich der Verdacht, sollte der behandelnde Arzt dies an das zuständige Gesundheitsamt melden. Ein allgemeines Badeverbot sei nicht angezeigt, da es sich nicht um eine allgemeine Gefährdung handelt, sagte Wilke.
Vibrio vulnificus kommt natürlicherweise in Meer- und Brackwasser vor. Es bevorzugt nicht zu salzhaltige Gewässer wie die Ostsee. In kaltem Wasser ist es inaktiv. Es wird bei Wassertemperaturen über 20 Grad Celsius aktiviert. In Deutschland sind seit 1993 wiederholt Einzelfälle von Wundinfektionen nach Kontakt mit Ostseewasser bekannt geworden. Im Verhältnis zur Anzahl der Badegäste an der Ostseeküste kommt eine Infektion sehr selten vor.
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